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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Datenmanagement des MONICA/KORA-Herzinfarktregisters

Meeting Abstract

  • Heiko Hymer - GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Institut für Epidemiologie, Neuherberg
  • Margit Heier - KORA-Studienzentrum, Augsburg
  • Allmut Hörmann - GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen, Neuherberg
  • Ulla Kandler - GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Institut für Epidemiologie, Neuherberg
  • Karl-Heinz Ladwig - GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Institut für Epidemiologie, Neuherberg
  • Annette Peters - GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Institut für Epidemiologie, Neuherberg
  • Christine Meisinger - Klinikum Augsburg, MONICA/KORA-Herzinfarktregister, Augsburg

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds573

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds573.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Hymer et al.
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Gliederung

Text

Das MONICA/KORA-Herzinfarktregister wurde 1984 als Teil des internationalen WHO-Projekts MONICA (MONItoring trends and determinants in CArdiovascular disease) ins Leben gerufen. Seit 1996 wird es im Rahmen der Kooperativen Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA) fortgeführt. Im Register werden alle im Krankenhaus behandelten nichttödlichen Herzinfarkte sowie koronare Todesfälle der 25-74-jährigen Bevölkerung in der Region Augsburg vollständig erfasst.

Gezeigt wird ein Überblick über das Datenmanagement im Register von der Datenerfassung über die elektronische Verarbeitung bis hin zur jährlichen Ratenberechnung. Nichttödliche Infarkte werden im Zentralklinikum Augsburg und den umliegenden Krankenhäusern mit Hilfe eines Ereignisbogens (E-Bogen) registriert. Dabei wird ein Patienteninterview durchgeführt und ein Fragenkatalog zur Krankenakte ausgefüllt. Koronare Todesfälle werden über die regionalen Gesundheitsämter ermittelt. Im Todesfallbogen (T-Bogen) werden die Todesursache aus dem Totenschein und Angaben des zuletzt behandelnden Arztes und des Leichenschauers festgehalten. Pro Jahr werden auf diese Weise insgesamt ca. 1000 Fälle erhoben.

Die Papierbögen werden im Register in Augsburg über eigens entwickelte Eingabemasken elektronisch erfasst und bei der Eingabe auf Plausibilität geprüft. Die anonymisierten Daten werden regelmäßig an das GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg übergeben, wo sie dauerhaft in einer ADABAS-Datenbank gespeichert werden. Ist die Übergabe aller Infarktereignisse eines Jahrgangs abgeschlossen, werden die Daten mit der Statistiksoftware SAS aufbereitet. Hierbei werden E- und T-Bögen zusammengeführt und die für die Routineauswertungen relevanten Transformationsvariablen gebildet. Anschließend werden die Mortalitäts-, Morbiditäts-, Inzidenz- und Prävalenzraten berechnet und mittels SAS-ODS als HTML-Dokument ausgegeben.

Die so gewonnenen Ergebnisse werden einmal pro Jahr an das Bundesministerium für Gesundheit übergeben und im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes im Internet (http://www.gbe-bund.de) veröffentlicht. Sie zeigen Veränderungen des Herzinfarkt-Erkrankungsrisikos über die Zeit, lassen Rückschlüsse über den Nutzen neuer Therapiemethoden beim Infarkt zu und machen Veränderungen im Risikoprofil von Personen mit Herzinfarkt deutlich. Hierdurch ist es möglich, Handlungsempfehlungen für zukünftige Therapie- und Präventionsprogramme zu geben.