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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Klinisches Erscheinungsbild und Qualität von Fissurenversiegelungen an ersten Molaren bei 8- bis 12-jährigen Kindern mit erhöhtem Kariesrisiko im Ennepe-Ruhr-Kreis

Meeting Abstract

  • Inka Goddon - Fachbereich Gesundheit des Ennepe-Ruhr-Kreises, Schwelm
  • Helga Senkel - Fachbereich Gesundheit des Ennepe-Ruhr-Kreises, Schwelm
  • Jan Kühnisch - Poliklinik f. Zahnerhaltung u. Parodontologie der LMU, München
  • Roswitha Heinrich-Weltzien - Poliklinik f. Präv. Zahnheilkunde der FSU, Jena

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds533

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds533.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Goddon et al.
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Gliederung

Text

Entsprechend der Leitlinie zur Fissuren- und Grübchenversiegelung (FV) wird die vollständige Versiegelung der plaqueretentiven Kauflächen und Grübchen als Voraussetzung für die präventive Wirksamkeit der FV angesehen.

Ziel der vorliegenden Studie war es daher, neben der Häufigkeit und Qualität von FV an ersten Molaren bei 8- bis 12-jährigen Kindern, die einer Gruppe mit einem erhöhten Kariesrisiko angehörten, das klinische Erscheinungsbild unversiegelter Areale durch eine differenzierte visuelle Untersuchung zu erfassen.

1226 Fissuren, 614 bukkale und 612 palatinale Grübchen erster Molaren von 311 8- bis 12-Jährigen wurden kariesdiagnostisch nach WHO-Standard befundet. Versiegelungen wurden als vollständig intakt bzw. mit partiellem Verlust registriert. Nach professioneller Zahnreinigung erfolgte die Erhebung visuell detektierbarer Initialläsionen entsprechend den Kategorien gesund, kreidige Opazität, Braunverfärbung und Mikrokavität/gräuliche Transluzenz (Ekstrand et al., 2001).

Mit steigendem Alter der untersuchten Kinder wurde eine Zunahme des Kariesbefalls von 0,2±0,5 DMFT (8 J) und 0,5±1,1 DMFT (10 J) auf 1,2±1,6 DMFT (12 J) beobachtet. Etwa jede 2. Fissur und jedes 3. Grübchen wies initial kariöse Veränderungen auf. 56% aller Kinder hatten mindestens einen versiegelten Molaren; 38% der Kinder hatten alle Molaren versiegelt, wobei die Anzahl der FV mit steigendem Alter zunahm. 36% aller okklusalen FV, 30% der bukkalen und 21% der palatinalen FV zeigten partielle Materialverluste. 70% der freiliegenden Fissurenareale wiesen dabei Initialläsionen auf. Dennoch hatten Kinder mit FV signifikant weniger Initialläsionen an der Fissur als ihre Altersgefährten ohne FV.

Der hohe Anteil initial kariöser Läsionen als auch partieller Materialverluste der FV mahnt zur frühzeitigen (Nach)Versiegelung dieser Kariesprädilektionsstellen sowie zur konsequenten Applikation der FV bei Kindern mit erhöhtem Kariesrisiko, um die präventive Wirksamkeit der FV zu erhalten.