gms | German Medical Science

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Kann die Versorgungsqualität in der Pädiatrischen Hämato-Onkologie in Deutschland anhand der publizierten Literatur dargestellt werden? Vorläufige Ergebnisse

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Carmen Bartel - Institut fuer Qualitaet und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Koeln
  • Michael Simon - Institut fuer Qualitaet und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Koeln
  • Hanna Kirchner - Institut fuer Qualitaet und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Koeln

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds472

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds472.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Bartel et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund und Zielsetzung: Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) wurde im Sommer 2006 vom Gemeinsamen Bundesausschuss beauftragt die Versorgungsqualität in der Kinderonkologie, basierend auf einer systematischen Literaturrecherche, zu untersuchen.

Zielpopulation: Kinder und Jugendliche bis unter 18 Jahre, die an Akuten Leukämien oder Malignen Lymphomen erkrankt sind.

Epidemiologie: In Deutschland erkranken ca. 1800 Kinder bis unter 15 Jahre jedes Jahr inzident an Krebs [1]. Die o. g. Tumorentitäten entsprechen ca. 45% aller Krebsfälle dieser Altersgruppe.

Methoden: Ein Berichtsplan wurde nach den Methoden des IQWiG [2] erstellt. Dabei wurden patientenrelevante Zielgrößen (Mortalität, therapiebedingte Todesfälle, gesundheitsbezogene Lebensqualität, Schmerzen, Langzeitfolgen) definiert. Außerdem wurde nach Merkmalen zu Struktur- und Prozessqualität gesucht. Nach Festlegung der Ein- und Ausschlusskriterien wurde eine systematische Literaturrecherche u. a. in Medline, CCMed, Embase durchgeführt. Im Anschluss an die Recherche wurden zunächst die Abstracts gesichtet. Die potenziell einzuschließenden Publikationen werden in einem zweiten Schritt im Volltext gesichtet und nach den Methoden des Instituts bewertet. Dann wird die Versorgungsqualität, wie sie in der Literatur beschrieben ist, dargestellt.

Vorläufige Ergebnisse: Die systematische Literaturrecherche ergab 3688 potenziell relevante Artikel zur Versorgungsqualität. Nach dem Abstractscreening verblieben 941 (25,5%) Publikationen. 742 Artikel (78,9%) konnten einer Zielgröße zugeordnet werden, 199 (21,1%) nur der Zielpopulation. Auf den Endpunkt gesundheitsbezogene Lebensqualität entfielen 27 Veröffentlichungen (2,9%), zu Schmerzen wurden 19 Publikationen gefunden (2,0%). Mortalität, therapiebedingte Todesfälle und Langzeitfolgen wurden häufiger berichtet: 147 (15,6%) bzw. 162 (17,2%) bzw. 166 (17,6%). Insgesamt ergab die Recherche 202 Artikel (21,5%) zu Struktur- und Prozessqualität.

Diskussion und Schlussfolgerung: Nach dem Sichten der Abstracts ist offen, ob anhand der systematischen Literaturrecherche die Versorgungsqualität ausreichend beschrieben werden kann. Auffällig ist die geringe Anzahl von Publikationen zu den Endpunkten gesundheitsbezogene Lebensqualität und Schmerzen. Inwieweit die Veröffentlichungen zu Struktur- und Prozessqualität zur Darstellung der Versorgungsqualität geeignet sind, kann erst nach Sichtung und Bewertung der Volltexte beurteilt werden.


Literatur

1.
Deutsches Kinderkrebsregister. Jahresbericht 2004. [Online-Text]. [Zugriff am 07.09.2006]. Gelesen unter: http://www.kinderkrebsregister.de/inhalt04.html. Externer Link
2.
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (Ed). Methoden; Version 2.0 vom 19. Dezember 2006. Köln: IQWiG; 2006.