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Erfolgsfaktoren und Hindernisse bei der Implementierung kompetenzorientierter Lehre in der Chirurgie
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Veröffentlicht: | 11. September 2023 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Im Rahmen des Masterplans 2020 stehen die Fakultäten vor der Aufgabe der kompetenzorientierten Ausrichtung der Lehre. Unterschiedliche Faktoren beeinflussen die Umsetzung. Diese gilt es zu identifizieren um Stärken zu Nutzen und Schwächen auszugleichen. Die vorliegende Arbeit untersucht erstmals die Erfolgsfaktoren und Hindernisse bei der Implementierung kompetenzorientierter Lehre in der Chirurgie an 2 Kliniken aus dem Blickwinkel der Studierenden(„S“) und Dozierenden(„D“).
Methoden: Nach Implementierung kompetenzorientierter Lehre mit Hilfe eines, auf den Lernzielen des NKLMs basierenden, Manuals für die Kurse Unterricht am Krankenbett Chirurgie und Blockpraktikum Chirurgie (BP) an Klinik A und eines studentengeführten Portfolios für das BP Chirurgie an Klinik B, erfolgten Fokusgruppeninterviews und Fragebogenerhebung mit „S“ und „D“ beider Kliniken. Es folgte eine qualitative Inhaltsanalyse mit Quantifizierung der Aussagen.
Ergebnisse: Im SoSe 2022 nahmen 31 „S“ und 14 „D“ an Fokusgruppeninterviews teil. 143 Fragebögen (123 „S“ 20 „D“) wurden ausgewertet. Als Erfolgsfaktoren nannten die Studierenden: Betreuung(28%), konkrete Lernziele/Kompetenzen (22%) und Unterrichtsablauf/-Struktur(19%), Dozierende nannten: das Vorhandensein konkreter Lernziele/Kompetenzen (57%) und das Engagement der Studierenden (16%). Zentrale Aspekte seitens der Studierenden waren „Leitfaden für den Unterricht“, die „Transparenz der Lernziele“ und „Einforderung möglich“. Für die Dozierenden waren dies „Hilfestellung zur Vorbereitung“ und „Strukturierung des Unterrichts“. Die Fragebogenerhebung ergab, dass „S“ und „D“ mehrheitlich über die Lernziele informiert waren (88% bzw. 75%) und diese als verfolgt ansahen. Als Hindernisse wurden die Faktoren „Zeit“, „Betreuung“ und „Information“ genannt. Die Dozierenden nannten hierbei die „fehlende Zeit für die Lehre“ und den „parallelen Klinikalltag“. Indifferente Einflussfaktoren waren u.a. „Unklarheit was Kompetenzorientierung ist“ und „Unsicherheit wie diese zu überprüfen ist“. Die Hauptverantwortlichkeit für den Erfolg sprachen die Studierenden den Dozierenden(40%) und der Begleitung durch das kompetenzorientierte Manual (20%) zu. Im interfakultären Vergleich ergaben sich keine wesentl. Unterschiede bzgl. der Erfolgsfaktoren. Die Hindernisse „Betreuung“ und „Information“ wurden an den 2 Kliniken unterschiedlich stark von „S“ und die Faktoren „Zeit“, „Unterrichtsmaterialien“ und „Etikette“ von „D“ wahrgenommen.
Diskussion: Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die klare Strukturierung, transparenten Lernziele und funktionierende Betreuung die Erfolgsfaktoren für die Implementierung sind und als Stärken genutzt werden sollten. Indifferente Faktoren sind als Hindernisse zu werten und sollten u.a. durch Schulung gelöst werden. Als Hindernisse beeinflussen Zeit- und Personalmangel auch diese Implementierung und bedürfen genereller struktureller Veränderung.
Take Home Message: Die klare Strukturierung und transparente Darstellung der Lernziele sind die Erfolgsfaktoren, die als Stärken genutzt werden sollten.