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Folgeergebnisse einer interprofessionellen Umfrage zur digitalen Lehre in den „COVID-19-Semestern“ im Gesundheitswesen
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Veröffentlicht: | 11. September 2023 |
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Hintergrund: Die COVID-19-Pandemie hat die Digitalisierung an Hochschulen beschleunigt. Die Ausgestaltung der Lehre war dabei stark abhängig von den vorbestehenden Ressourcen, der digitalen Kompetenzen, dem Zeitrahmen und der zur Verfügung stehenden technischen Infrastruktur [1].
Um die Entwicklung der digitalen Lehre zu bewerten und den Wandel zu erfassen, der durch die Pandemie COVID-19 die Präsenzlehre weitgehend hat, wurden zwei Umfragen zum Thema Digitale Lehre an den Hochschulen im Gesundheitsbereich durchgeführt. Ziel der Trendstudie war es, die digitale Lehre zu bewerten und den Wandel zu erfassen, der durch die Pandemie COVID-19 die Präsenzlehre weitgehend abgelöst hat, und zwar aus der Perspektive von Lehrenden aus den Bereichen Public Health, Medizin und Pflege.
Methoden: Die Querschnittsbefragungen fanden von Juni bis August 2020 bzw. Juni bis Juli 2021 online statt; die Datenerhebung erfolgte über [https://www.soscisurvey.de/].
Die schriftliche Befragung wurde durch den Fachbereich Lehre der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH) und den Ausschuss Digitalisierung der Gesellschaft fü Medizinische Ausbildung (GMA) sowie die Sektionen Bildung und Beratung der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) und die Arbeitsgruppe Lehre der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) unter Mitgliedern durchgeführt. In der standardisierten Befragung wurden Daten zum Einsatz und zur Anwendung digitaler Technologien in der Lehre, zu Tools für die digitale Lehre, zu digitalen Lehr-Lern-Konzepten, zu Erfahrungen und Einstellungen von Lehrenden, zu Herausforderungen in der digitalen Lehre sowie zu Evaluationskonzepten und Datenschutz erhoben. Die Umfrage war an den „Monitor Digitale Bildung“ der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2017 angelehnt [2]. An der ersten Umfrage nahmen 100 Teilnehmer, an der zweiten Umfrage nahmen 138 Teilnehmer teil [3]. Deskriptive Statistiken und Häufigkeiten wurden mit SPSS 25 berechnet.
Ergebnisse: Die technische Ausstattung hat sich zwischen den beiden Befragungen an den Hochschulen verbessert (3,2 zu 2,8). Während sich im Jahr 2020 54,8% der Befragten kritisch zum Datenschutz bei Webinaren oder Chats äußerten, waren es im Jahr 2021 38,5%. Es konnte festgestellt werden, dass digitale Lehr- und Lernangebote die Attraktivität der Hochschule fördern und die Lernergebnisse aus Sicht der Lehrenden verbessern. Bei allen Teilnehmern wurde eine stärkere Integration von Online-Abstimmungstools festgestellt. Der Anteil des Online-Unterrichts, den die Dozenten in Zukunft beibehalten möchten, wurde mit 42,5% beziffert.
Diskussion: Während des ersten und dritten Semesters inmitten der Pandemie wurde eine Verbesserung der digitalen Lernformate festgestellt. Als zukünftige Herausforderungen werden weiterhin rechtliche Fragen sowie die digitale Infrastruktur der Hochschulen und der Mangel an didaktischer Unterstützung genannt. Neue Technologien werden hauptsächlich für die Wissensvermittlung genutzt, selten für die Aktivierung der Studierenden und die Neugestaltung von Lernaufgaben und -prozessen.
Literatur
- 1.
- Tolks D, Kuhn S, Kaap-Fröhlich S. Teaching in times of COVID-19. Challenges and opportunities for digital teaching. GMS J Med Educ. 2020;37(7):Doc103. DOI: 10.3205/zma001396
- 2.
- Müller-Eiselt R. Materialsammlung Monitor Digitale Bildung. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung; 2017. Zugänglich unter/available from: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/teilhabe-in-einer-digitalisierten-welt/monitor/materialsammlung-monitor-digitale-bildung
- 3.
- Tolks D, Kugler J, Schaal T, Marchwacka M. Ergebnisse einer interprofessionellen Umfrage zur digitalen Lehre im „COVID-19-Semester“ im Gesundheitswesen. In: Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocV07-02. DOI: 10.3205/21gma025