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Einsatz von Simulationsperson in interprofessionellen Fallszenarien – Know-How für Autor*innen und Trainer*innen
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Veröffentlicht: | 11. September 2023 |
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Interprofessionelles Lernen gewinnt in allen Gesundheitsfachberufen in Deutschland an Bedeutung [1]. In Studien- und Ausbildungsgängen der Medizin, Pflege, Hebammenwissenschaft und den Therapiewissenschaften sind Beschreibungen zu interprofessionellen Kompetenzen in den Prüfungs- und Ausbildungsverordnungen festgeschrieben. Im Fokus von Interprofessionalität steht dabei das Lernen übereinander, voneinander und miteinander, mit dem Ziel, Kompetenzen für eine effektive Zusammenarbeit und die Verbesserung der Versorgungsergebnisse zu erzielen [2]. Für die Anbahnung von interprofessionellen Kompetenzen eignet sich das didaktische Konzept Simulationslernen mit Simulationspersonen.
Die Autorinnen beschäftigten sich mit der Entwicklung von interprofessionellen Fallszenarien für Simulationspersonen und verknüpfen Expertisen aus der Mitarbeit in den Ausschüssen Simulationspersonen, Interprofessionalität und Hebammenwissenschaft der GMA. Auf Grundlage des KERN-Zyklus (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) wurde exemplarisch ein Rollenskript für eine Frau vor der geplanten Kaiserschnittentbindung entwickelt [3]. Im Szenario sollen Studierende der Medizin, Pflege, Hebammenwissenschaft und Auszubildende zur/zum Operationstechnischen Assistent*in, Kompetenzen in Bezug auf die interprofessionelle Kommunikation und Teamwork zeigen. Mit dem Vortrag bieten wir einen Einblick in die Komplexität der prozesshaften Entwicklung von Rollenskripten für interprofessionelle Fälle mit Simulationspersonen.
Interprofessionell entwickelte Fallszenarien für die Arbeit mit Simulationspersonen eröffnen reflexive Lernräume. In der Vorbereitung müssen mehrere Aspekte berücksichtigt werden:
- Sicherung der interprofessionellen Zusammenarbeit,
- Erfassung von Lernbedarfen,
- Einbindung übergeordneter und spezifischer Lernziele,
- Design der Simulation,
- Einbettung in bestehende Curricula,
- Reflexion und Weiterentwicklung.
Im Rahmen des diesjährigen iSLS 2023 in Köln werden wir unseren Arbeitsstand zur Entwicklung von interprofessionellen Rollenskripten mit den Teilnehmenden des Präsymposiums in einem Workshop vertiefend bearbeiten. Die Ergebnisse werden im Kurzvortrag vorgestellt.
Die Arbeit mit Simulationspersonen hilft, realitätsnahe Lernsituationen zu schaffen, in denen der Mensch und sein Versorgungsbedarf im Fokus stehen. Jedes interprofessionelle Setting unterliegt ganz individuellen Voraussetzungen. Eine Übertragung unserer Ergebnisse ist immer mit einer situations- und professionsabhängigen Anpassung verbunden. Der Vortrag kann eine Hilfestellung sein, um in den Austausch über die Entwicklung interprofessioneller Fallszenarien zu kommen.
Take Home Message: Interprofessionelle Fallszenarien schaffen reflexive Lernräume für Kollaborationen verschiedenster Gesundheitsberufe.
Literatur
- 1.
- Kaap-Fröhlich S, Ulrich G, Wershofen B, Ahles J, Behrend R, Handgraaf M, Herinek D, Mitzkat A, Oberhauser H, Scherer T, Schlicker A, Straub C, Waury Eichler R, Wesselborg B, Witti M, Huber M, Bode SF. Position paper of the GMA Committee Interprofessional Education in the Health Professions – current status and outlook. GMS J Med Educ. 2022;39(2):Doc17. DOI: 10.3205/zma001538
- 2.
- World Health Organization. Framework for Action on Interprofessional Education & Collaborative Practice. Geneva: WHO; 2010. Zugänglich unter/available from: https://www.who.int/publications/i/item/framework-for-action-on-interprofessional-education-collaborative-practice
- 3.
- Wagner MG, Fischer MR, Scaglione M, Linsenmaier U, Schueller G, Berger FH, Dick E, Basilico R, Stajgis M, Calli C, Vaidya S, Wirth S. Subspecialisation in Emergency Radiology: Proposal for a harmonised European curriculum. GMS J Med Educ. 2017;34(5):Doc61. DOI: 10.3205/zma001138