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Leistungsprofile in Pharmazeutischen Staatsexamina: Korrelationen, Durchschnitts- vs. Bestleistungen und 'P123-Supra-Score'
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Veröffentlicht: | 24. November 2017 |
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Seit nunmehr 40 Jahren werden im Rahmen des Pharmazeutischen Staatsexamens die Prüfungen des Ersten Abschnitts (P1) als Multiple-Choice-Prüfungen durchgeführt. Zwischen 2400 und 2850 Kandidaten unterziehen sich den Prüfungen in jedem Jahr. Der Notenbereich liegt dabei zwischen 1 (=sehr gut) und 5 (=nicht bestanden). Es wird allgemein angenommen, dass das Leistungsniveau mit den Schulabschlussnoten korreliert.
Fragestellung: Ziel der durchgeführten Analyse ist ein vergleichendes Aufzeigen der Leistungsniveaus im P1 und in den anderen beiden (mündlichen) Prüfungsabschnitten (P2, P3) aus den letzten 30 Jahren.
Methoden/Datenbasis: Für alle Kandidaten (P1: ab 1984) mit Abschluss wurden jeweils die individuellen arithmetischen Mittelwerte der Scores aus den P1-, P2- und P3-Prüfungen errechnet (z.B. P1: Mittelwert aus den 4 P1-Fächergruppen lt. AAppO) und Korrelationsanalysen durchgeführt. Zudem wurde der P123-Supra-Score ermittelt, die Gesamtnote aus allen Prüfungsabschnitten.
Ergebnisse: Schulabschlussnoten wiesen einen moderaten Zusammenhang mit P1-Noten auf. Für den Ersten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung (P1) ist in den letzten Jahren kein Trend zu generell besseren oder schlechteren Noten zu erkennen. In den analysierten 30 Jahren liegt der P1-Gesamt-Notendurchschnitt bei 3,13. Die Bestnote 1,0 erreichten in den schriftlichen Prüfungen des P1 lediglich 0,3 % der Prüfungskandidaten. In P2 erreichten demgegenüber 2,5 % und in P3 7,2 % die Bestnote 1,0. Im P123-Supra-Score wird die Bestnote 1,0 -über die Jahre im Mittel gleichbleibend- nur von rund 0,07 % der Kandidaten erreicht.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse aus P1 sind als seit 2004 (AAppO 2000) relativ stabil anzusehen, während sich bei P2 und P3 ein deutlicher Trend zu besseren Noten abzeichnet.