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Kompetenzorientiert Prüfen mit MCQ oder MEQ Prüfungen? – Ein systematischer Review
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Veröffentlicht: | 24. November 2017 |
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Mit der Bologna Erklärung und der nachfolgenden Debatte wurde die Kompetenzorientierung in Lehre, Lernen und Prüfungen zu einem erklärten Ziel der Hochschulbildung. Der Wissenschaftsrat und der Masterplan 2020 fordern für die Zukunft des Medizinstudiums kompetenzorientierte Prüfungen. Im Rahmen des Vortrags werden die Teilergebnisse eines systematischen Reviews vorgestellt. Die übergeordnete Fragestellung lautete: „Systematische Übersichtsarbeit zur Anwendung schriftlicher Formate, Wissen kompetenzorientiert abzufragen“. Als Teilergebnis wird in diesem Paper der Fokus auf die vergleichende Betrachtung von MEQ und MCQ Format gelegt.
Unterstützen MCQ oder MEQ besser das kompetenzorientierte Prüfen?
Die Recherche erfolgte in den folgenden Datenbanken und Suchmaschinen: Pubmed, Fachportal-Paedagogik, Google Scholar, um eine möglichst vollständige Abbildung der verfügbaren Literatur zu erlangen.
Insgesamt wurden 2525 Studien gefunden. Es erfolgte die Inklusion von 28 Studien, die sich dem Vergleich des (MCQ und des MEQ) Prüfungsformats widmeten. Im Rahmen der Arbeiten wurden die schriftlichen Formate hinsichtlich ihrer Fähigkeit Wissen kompetenzbasiert zu erfassen untersucht. Der weit überwiegende Teil der eingeschlossenen Studien (26) stellte dar, dass aktuell viele der schriftlichen Prüfungen – unabhängig vom Format – Wissen lediglich auf der Wissenskompetenzstufe der Reproduktion abfragen und erfassen.
Dies widerspricht dem Anspruch kompetenzorientiert zu prüfen. Anhand einzelner Arbeiten, die sich weiterführend mit der Fragestellung des kompetenzorientierten Prüfens befassten und basierend auf der verfügbaren Literatur zum Thema, werden Empfehlungen zur erfolgreichen Implementierung kompetenzorientierter Prüfungen herausgearbeitet. Durch gute Anwendung und Organisation (Blueprint, constructive alignment, Schulungen, Review) kann das MCQ Format aus seinem Schattendasein als „stupides“ Instrument zur Erfassung von Faktenwissen befreit werden.