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Genderaspekte in der medizinischen Lehre in Deutschland – eine Bestandsaufnahme
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Veröffentlicht: | 5. September 2016 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Die Gendermedizin hat in den letzten Jahren wichtige Ergebnisse erzielt, die deutschlandweit bisher noch nicht systematisch in die medizinische Lehre integriert sind. Für die Qualität der medizinischen Versorgung von Frauen und Männern ist das Wissen hinsichtlich Geschlechterunterschieden bei Krankheiten bedeutend. Um den momentanen Stand der Integration deutschlandweit zu erfassen, hat der Deutsche Ärztinnenbund daher eine Umfrage durchgeführt.
Methoden: Es wurde ein Fragebogen mit 4 offenen Fragen entwickelt, der an 36 medizinische Fakultäten versandt wurde. Hierbei wurde erfragt, wie die Fakultäten sicher stellen, dass geschlechterspezifische Aspekte gelehrt und geprüft werden, in welchen Fächern diese bereits zum Lehrinhalt bzw. Prüfungsstoff gehören, wer die Nachhaltigkeit der Vorhaben garantiert und ob genderbezogene Forschungsergebnisse Eingang in die medizinische Lehre finden.
Ergebnisse: 32 (89%) Fakultäten haben an der Umfrage teilgenommen. Für die Sicherstellung der Integration von Genderaspekten haben 6% der Fakultäten eine/n hauptamtliche/n Beauftragte, bei 38% der Fakultäten liegt dies in der Hand der Lehrenden. 50% der Fakultäten können keine genauen Angaben machen, wo Genderaspekte integriert sind. Bei 38% der Fakultäten garantieren die Fachvertreter/innen die Nachhaltigkeit der integrierten Aspekte und in 44% der Fakultäten sind diese für den Eingang von genderbezogenen Forschungsergebnisse in die Lehre zuständig.
Diskussion: Die Umfrage hat gezeigt, dass deutschlandweit Genderaspekte noch nicht ausreichend systematisch integriert werden. Die Integration und Sicherstellung von Genderaspekten in die Lehre sollte zentral erfolgen und sichergestellt werden. Die effizienteste Integration von Genderaspekten kann durch den Einsatz einer/s hauptamtlich Beauftragten erfolgen.
Take-home message: Es sind weitere Maßnahmen zur Verbesserung der systematischen Verankerung von Genderaspekten in medizinische Curricula deutschlandweit notwendig.
Literatur
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