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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

High Fidelity -Operationsmodell aus Silikon zur offenen Nabelhernien-Versorgung

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Ulla Friedrich - Würzburg, Deutschland
  • Sarah König - Würzburg, Deutschland
  • Ulrich Dietz - Würzburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocDE26-618

doi: 10.3205/16gma269, urn:nbn:de:0183-16gma2698

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Friedrich et al.
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Gliederung

Text

Einleitung und Fragestellung: Studenten und chirurgische Assistenzärzte werden schrittweise durch Zuschauen und Assistieren an chirurgische Fähigkeiten bzw. eigenständiges Operieren herangeführt. Klassische Operationen wie die offene Bauchnabelhernien-Versorgung haben eine fundamentale Bedeutung für die Entwicklung manueller Basisfertigkeiten. Simulationsmodelle fördern taktile Grundfertigkeiten und ermöglichen aus Fehlern zu lernen. Ziel der Studie war die konzeptionelle und handwerkliche Produktion eines Simulationsmodells zur offenen Nabelhernien-Versorgung mit Netz in Underlay-Position.

Methoden: Die verschiedenen anatomischen Schichten des Modells wurden durch Farbpigmente, unterschiedliche Mischungsverhältnisse des Silikons und aus Watte sowie Jersey-Stoff hergestellt. In das Modell wurde Kunstblut integriert. Besonderes Augenmerk lag in der Vereinbarkeit des Modells mit herkömmlichem chirurgischen Instrumentarium, Nahtmaterial und Netzen. Somit sind Eigenschaften implementiert, die den Operationsablauf als High Fidelity -Simulation ermöglichen.

Ergebnisse: Das Simulationsmodell wurde von erfahrenen Chirurgen auf die realitätsnahe Darstellung der Nabel-und Bauchdeckenanatomie geprüft und für authentisch befunden. Bei der Exploration des Operationssitus kommt es zur Freisetzung von Kunstblut. Die Nabelbruchpforte lässt sich nach der Durchtrennung des Fettprolapses durch das Einbringen eines Kunststoffnetzes verschließen. Die Materialkosten zur Herstellung der Operationsmodelle betragen etwa 10€, der Zeitaufwand beträgt 1 Stunde.

Ausblick: Die Validierung des Modells aus anatomischer Sicht (face validity) und die Prüfung der Diskriminierungsfähigkeit (construct validity) zwischen erfahrenen und nicht-erfahrenen Probanden sowie die Ausarbeitung entsprechender Lernkurven werden Gegenstand einer weiteren Studie sein.

Take Home Message: High Fidelity - Silikon-Einmalmodelle für Ausbildungsoperationen können mit geringen Kosten selbständig hergestellt werden.