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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Internistische Begleiterkrankungen der von Zahnmedizinstudierenden behandelten Patientinnen und Patienten – eine Querschnittstudie im klinischen Studienabschnitt

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Anja Humbert - Hamburg, Deutschland
  • Petra Schmage - Hamburg, Deutschland
  • corresponding author Sigrid Harendza - Hamburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV34-281

doi: 10.3205/16gma148, urn:nbn:de:0183-16gma1482

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Humbert et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Mit zunehmender Lebenserwartung steigt die Zahl der internistischen Begleiterkrankungen von Patientinnen und Patienten in zahnärztlicher Behandlung [1]. Zahnmedizinstudierende fühlen sich außerdem unzureichend auf Erkrankungen der Inneren Medizin und mögliche medizinische Notfälle in der Zahnarztpraxis durch das Studium vorbereitet [2]. Diese Querschnittstudie soll aufzeigen, welches internistische Erkrankungsspektrum Studierenden der Zahnmedizin im Rahmen der zahnärztlichen Behandlung begegnet.

Methoden: Die 116 teilnehmenden Zahnmedizinstudierenden der Semester 7 bis 10 behandelten im Sommersemester 2015 an der Universität Hamburg insgesamt 511 Personen. Computergestützt wurden folgende Patientencharakteristika erfasst: Geschlecht, Alter, Ethnie, Rauchgewohnheiten, Alkohol-/Drogenkonsum, Erkrankungen, Allergien, Medikamente und Besonderheiten (z.B. Chemotherapie).

Ergebnisse: Bei 71,4% der Patienten lag mindestens eine Erkrankung oder Allergie vor. Die meisten internistischen Erkrankungen waren den Bereichen Herz-Kreislauferkrankungen (36,9%), Endokrinologie/Diabetologie (16,0%), Rheumatologie (15,0%), Pulmologie (11,7%) und Hämatologie/Onkologie (9,3%) zuordnen. Die am häufigsten vorkommenden internistischen Krankheitsbilder waren Hypertonie (12,7%), Diabetes mellitus Typ 2 (3,5%), Asthma bronchiale (2,9%), Hypothyreose (2,6%) und Arthrose/Gicht (2,3%).

Diskussion: Da fast drei Viertel der studentisch behandelten Patienten internistische Begleiterkrankungen aufweisen, die zum Teil mit der zahnärztlichen Behandlung interferieren, sind Kenntnisse der Inneren Medizin für Zahnmedizinstudierende von wesentlicher Bedeutung. Diese Studie zeigt das Krankheitsspektrum auf, über das fundierte Kenntnisse während des Studiums erworben werden sollten.

Take home message: Künftige Zahnärztinnen und -ärzte benötigen internistische Kenntnisse zu spezifischen Schwerpunktthemen. Im Unterricht der Inneren Medizin sollte ein Fokus auf diesen Lerninhalten liegen.


Literatur

1.
Miyatake Y, Kazama M, Isoda M, Nejima J. Internal medicine education in dentistry: knowledge requires varies according to dental specialty. Eur J Dent Educ. 2004;8(1):18-23. DOI: 10.1111/j.1600-0579.2004.00340.x Externer Link
2.
Carvalho RM, Costa LR, Marcelo VC:.Brazilian dental students' perceptions about medical emergencies: a qualitative exploratory study. J Dent Educ. 2008;72(11):1343-1349.