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Der Effekt von E-Learning auf Lernverhalten und Lernerfolg in der vorklinischen Physiologieausbildung
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Veröffentlicht: | 5. September 2016 |
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Hintergrund: Das Fach Physiologie eignet sich für den Einsatz von e-Learning besonders gut, da das hohe Maß an Verständnis, das in diesen Fach verlangt wird, besonders gut über e-Learing vermittelbar ist. Unsere Studie überprüft einerseits den Lernerfolg dieses Lehrformates und andererseits die Auswirkungen von e-Learning auf das Lernverhalten der Studierenden.
Methode: Insgesamt 76 Studierenden aus dem vorklinischem Abschnitt wurde ein Teil des Physiologiestoffes als e-Learningformat (Animation mit gesprochenem Text) bzw. in fast identischer Version als Pdf-Datei angeboten. In mehreren Zwischentests wurden das Lernverhalten abgefragt und mit einem MC-Test der Lernerfolg beider Gruppen verglichen.
Ergebnisse: Im Vergleich mit der e-Learning-Gruppe, lernte die Pdf-Gruppe öfter am späten Nachmittag bzw. Abend (16.00 – 22.00) und häufiger in Lernfenstern von 15.00 – 30.00 Minuten. Die Gesamtlernzeit war bei den Pdf-Lernern um 11% höher. Beim MC-Test (Max. Punktezahl=15) schnitten die Pdf-Lerner etwas besser als die e-Learning Gruppe (Durchschnitt: 10,8 bzw. 9,7 Punkte, p= 0,07). Allerdings fiel auf, dass die e-Learning-Gruppe bei Fragen in denen komplexe Zusammenhänge mit aufwendigen Animationen erklärt wurden, besser abschnitt.
Diskussion und Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse lassen erkennen, dass e-Learning sehr wohl die Lerngewohnheiten der Studierenden verändert, womit wir - nach unserem Kenntnisstand - wissenschaftlich wenig untersuchtes Terrain betreten. Der tendenziell schlechtere Lernerfolg der e-Learning Gruppe kommt nicht überraschend, da wiederholt gezeigt werden konnte, dass e-Learning per se die Leistungen der Studierenden nicht verbessert. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang das bessere Abschneiden der e-Learning-Gruppe bei Fragen mit kompliziertem Hintergrund. Offensichtlich macht das Instrument e-Learning in unserem Fall nur dann Sinn macht, wenn es gezielt für die Beschreibung von anspruchsvollen Sachverhalten verwendet wird.