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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Erfolgreiche, maßgeschneiderte Anpassung der Kriterien für das hochschuleigene Auswahlverfahren (AdH) – Erfahrungen aus vier Jahren am Standort Oldenburg

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Kirsten Gehlhar - Oldenburg, Deutschland
  • Sabine Gronewold - Oldenburg, Deutschland
  • Martina Kadmon - Oldenburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV35-549

doi: 10.3205/16gma029, urn:nbn:de:0183-16gma0292

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Gehlhar et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Universitäten, die ein aufwändiges hochschuleigenes Auswahlverfahren durchführen, tun dies mit der Absicht, dass es neben der Abiturnote einen entscheidenden Beitrag zur Auswahlentscheidung leistet. Aufgrund einer Veränderung in der Bewerberzusammensetzung war dies in Oldenburg (trotz nahezu hälftiger Gewichtung des AdH) im Auswahlverfahren zum WS 2013 nicht mehr gegeben. Die Gruppe der jüngeren Bewerberinnen mit guten Abiturnoten erhielten überproportional häufig eine Zulassung, unabhängig davon, wie gut sie im Auswahlverfahren (6 MMI-Stationen) abgeschnitten hatten. Daraufhin sollte die Berechnung der Ranglisten so umgestaltet werden, dass das AdH wieder einen entscheidenden Einfluss auf die Auswahlentscheidung hatte.

Methoden: Zusätzlich zum Ergebnis des Auswahlverfahrens wurden weitere Kriterien der Vorauswahl (Berufsausbildung, TMS) bei der Erstellung der endgültigen Rangliste berücksichtigt. MehrereModelle mit unterschiedlichen Gewichtungen dieser Kriterien wurden auf Basis der veränderten Bewerberkohorte aus dem WS 2013 berechnet und mit dem tatsächlichen Abschneiden der Kandidaten beim Auswahlverfahren verglichen.

Ergebnisse: Erstaunlicherweise trug das AdH mehr zur Auswahlentscheidung bei, wenn seine Gewichtung zugunsten anderer Kriterien (Berufsausbildung, TMS) reduziert wurde. Dies führte zur Änderung der Auswahlordnung. In den folgenden beiden Jahren zeigte sich der Erfolg dieser Anpassung: das Auswahlverfahren benachteiligt keine Bewerbergruppe mehr, die Punkte im Auswahlverfahren tragen wieder deutlich zur Zulassungschance bei, der Einfluss der Abiturnote ist so gering wie rechtlich möglich.

Diskussion: Fortwährende, begleitende Modellrechnungen können dazu beitragen, das AdH kontinuierlich an die Zielsetzungen der Fakultät anzupassen. Dadurch kann eine Überbewertung der Abiturnote und der drohende Wirksamkeitsverlust des AdH vermieden werden.

Take-home-message: Bei Auswahlverfahren können schon kleine Änderungen der Berechnung oder Bewerberkohorten erhebliche Auswirkungen auf das Feld der Zugelassenen haben.