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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Strukturierte Weiterbildung in der Allgemein- und Viszeralchirurgie bei HELIOS

Meeting Abstract

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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP3-045

doi: 10.3205/15gma314, urn:nbn:de:0183-15gma3148

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Georg et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: In 70 Akutkliniken der HELIOS Kliniken Gruppe arbeiten an die 300 Ärzte in Weiterbildung in dem Fachgebiet Allgemein- und/oder Viszeralchirurgie. Alle Chefärzte der chirurgischen Kliniken bilden die Fachgruppe Viszeralchirurgie, die als medizinisches Fachgremium zweimal jährlich tagt. Neben Beschlüssen etwa zur Prüfung und Einführung sinnvoller Therapien und Innovationen befasst sich das Gremium auch intensiv mit der Struktur der chirurgischen Weiterbildung im Unternehmen.

Methoden: Es wurde ein Weiterbildungscurriculum mit Kursen/Workshops erstellt, die ergänzend zur klinischen Tätigkeit im Verlauf der Weiterbildung besucht werden sollen. Einige dieser Kurse/Workshops werden von Chefärzten selbst organisiert und im Unternehmen angeboten, wie z.B. ein Einführungskurs in die Chirurgie („Start-up Chirurgie“) sowie Sonografie Grund- und Aufbaukurse, ansonsten können externe Angebote besucht werden. Neben klinikbezogen Fort- und Weiterbildungsbudgets gibt es zentrale Projektmittel von bis zu 5 Millionen jährlich, die in Qualifizierungsprojekte für Mitarbeiter fließen können. Antragsteller für diese zentralen Mittel können auch Fachgruppen sein. Auf Antrag der Fachgruppe Viszeralchirurgie, gemeinsam mit den Fachgruppen Gynäkologie und Urologie, wurden bereits in 2012 drei virtuelle OP-Simulatoren für laparoskopische Fertigkeiten angeschafft. Anders als in den meisten Kliniken sind diese OP- Simulatoren nicht an einen Standort gebunden sondern rotieren im 2-3-wöchigen Rhythmus durch alle Kliniken mit mehr als 3- 4 Ärzten in Weiterbildung. Ziel ist es, in jeder Klinik zweimal jährlich intensiv laparoskopische Skills am Simulator zu trainieren. In jeder teilnehmenden Klinik gibt es einen Simulator-Verantwortlichen, der an einer zentralen Schulung teilgenommen hat, und vor Ort für die Organisation und Betreuung in Einsatzzeitraum zuständig ist. Primär werden Grundfertigkeiten in definierten Kursen mit steigendem Schwierigkeitsgrad eingeübt. Ergänzend können dann Prozeduren trainiert werden. Die Nutzerbewertung erfolgt durch einen im Simulator hinterlegten Evaluationsbogen.

Ergebnisse: Neben dem Besuch von Workshops und Kursen im Rahmen der Weiterbildung, wird die Möglichkeit laparoskopische Fertigkeiten am OP-Simulator einzuüben positiv bewertet. Die Nutzungsmöglichkeit „nur“ zweimal jährlich wird kaum kritisiert. Einige Kliniken haben ergänzend noch eine stationäre Trainingsbox angeschafft, um kontinuierliche Trainingsmöglichkeiten zu gewährleisten.

Diskussion/Schlussfolgerung: Der strukturierte Weiterbildungsplan einschließlich der mobilen laparoskopischen OP-Simulatoren hat sich zu einem attraktiven Modell für die Ausbildung zum Chirurgen bei HELIOS entwickelt. Die regelmäßige Diskussion der Teilnehmer- bzw. Nutzerzahlen in der Fachgruppe Viszeralchirurgie erhöht die Bereitschaft, sich mit Aspekten der Weiterbildung auseinanderzusetzen und neue Dinge auf den Weg zu bringen.