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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Steigerung der Effizienz von Simulatoren

Meeting Abstract

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  • corresponding author Julia Humberg - Universität Münster, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Deutschland
  • author Bernhard Marschall - Universität Münster, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Deutschland
  • author presenting/speaker Hendrik Friederichs - Universität Münster, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP11-150

doi: 10.3205/15gma291, urn:nbn:de:0183-15gma2913

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Humberg et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Der Einsatz von Simulatoren ist eine sehr effektive Methode zur Vermittlung von praktischen Fertigkeiten [1]. Es konnten sogar positive Effekte für das Patienten-Outcome gezeigt werden [2].

Leider sind die entsprechenden Modelle und auch das Ersatzmaterial häufig sehr teuer. Insbesondere für eine zunehmend Outcome-basierte curriculare Lehre stellt die durch die enormen Kosten verursachte verringerte Effizienz ein Problem dar.

Es soll am Beispiel des Lernziels „Legen von Venenverweilkanülen“ gezeigt werden, ob durch den simplen Ersatz des teuren Ersatzmaterials „Kunstblut“ eine relevante Steigerung der Effizienz möglich ist.

Methoden: Der Nutzen des curricularen, Outcome-basierten Kursmodells „Mastery Learning: Legen von Venenverweilkanülen“ wurde in einer 1-Jahres-Follow-up-Studie belegt. So müssen für eine Kosten-Nutzen-Rechnung nur die jährlichen Kosten bei einem gleichbleibenden Kursmodell aufgestellt und bilanziert werden.

Ergebnisse: Das Kursmodell ist effektiv (Hedges' g: 0,671 [3]).

Die Kosten für Simulatoren (Punktionsarme) liegen im Durchschnitt bei 333 € pro Arm und Jahr. Für den Unterricht in Zweiergruppen werden insgesamt 24 Punktionsarme eingesetzt. Es werden im Kurs pro Jahr circa 20,8 Liter Kunstblut verbraucht, um alle Studierenden auf den „Können“-Standard zu bringen.

Nach Sichtung von 3 Anbietern konnte ein mittlerer Preis für das angebotene Kunstblut von 101,72 € pro Liter ermittelt werden.

Die nun eingesetzte flüssige Wasserfarbe (Produktlinie Ecoline, Fa. Royal Talens, Apeldoorn, Holland) kostet dagegen 3,21 € pro Liter.

So konnte eine relative Senkung der Simulatorkosten um 20,3% pro Jahr erzielt werden. Absolut beträgt die Einsparung bei diesem einen Kursmodell 2.050 € pro Jahr.

Es wurden keine resultierenden Schäden an den Simulatoren festgestellt.

Diskussion/Schlussfolgerung: Es ist eine relevante Steigerung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses von Simulatoren durch den simplen Ersatz von Kunstblut möglich. Dies lässt sich sicherlich auch auf andere Ersatzmaterialien übertragen, ohne die Realitätstreue der Simulatoren zu beeinträchtigen.

Es gilt der alte Spruch: „Kleinvieh macht auch Mist“.


Literatur

1.
Cook DA, Hatala R, Brydges R, Zendejas B, Szostek JH, Wang AT, Erwin PJ, Hamstra SJ. Technology-enhanced simulation for health professions education: a systematic review and meta-analysis. JAMA. 2011;306(9):978–988. DOI: 10.1001/jama.2011.1234 Externer Link
2.
Zendejas B, Brydges R, Wang AT, Cook DA. Patient outcomes in simulation-based medical education: a systematic review. J Gen Intern Med. 2013;28(8):1078–1089. DOI: 10.1007/s11606-012-2264-5 Externer Link
3.
Hedges LV, Olkin I. Statistical Methods for Meta-Analysis. London: Academic Press; 1985.