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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Das erste Mal – Erfahrungen Kölner Studierender mit ihrer ersten Famulatur

Meeting Abstract

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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP8-115

doi: 10.3205/15gma178, urn:nbn:de:0183-15gma1781

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Meyer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Die Approbationsordnung schreibt in § 4 insgesamt viermonatige Famulaturen in der ambulanten und stationären Versorgung verpflichtend vor. Während die zu beachtenden Zeiträume definiert sind, gibt es keine Regelungen bezüglich Fachrichtung oder gar Inhalten der Famulatur. Auch über die Qualität dieser obligatorischen Praktika ist kaum etwas bekannt. In dieser studentisch initiierten Untersuchung wurden Kölner Studierende des 2. klinischen Semesters zu ihren Famulaturen befragt.

Methoden: Über drei Semester in Folge (Wintersemester 2012/2013 bis Wintersemester 2013/2014) wurden Studierenden des 2. klinischen Semesters in einer obligaten Klausur Fragebögen zu bereits abgeleisteten Famulaturen ausgeteilt und zum Klausurende wieder eingesammelt. Insgesamt 281 Fragebögen waren auswertbar. Die gestellten Fragen umfassten unter anderem demografische Angaben, Fragen zum Ort der Famulatur, der Betreuung oder der Erfüllung von Erwartungen. Es erfolgte eine explorative Analyse (Excel).

Ergebnisse: Knapp zwei Drittel (65%) der Studierenden absolvierten ihre Famulatur in einem Krankenhaus, gut ein Drittel in einer Praxis (34%). Die häufigsten Fachrichtungen, die für die Famulatur gewählt wurden, waren Allgemeinmedizin (23%), Innere Medizin (21%), Anästhesie (9%), Orthopädie/Unfallchirurgie (8%) und (Allgemein-) Chirurgie (7%). Der (erstaunlich) hohe Anteil an Famulaturen in der Allgemeinmedizin ist vor allem auf die im Wintersemester 2013/2014 Befragten zurück zu führen, bei denen der Anteil sogar 38% erreichte. Während sich knapp 60% der Studierenden durch die Famulatur in ihrem Facharztwunsch bestätigt sahen, gaben immerhin 10% der Befragten an, (eher) davon abgebracht worden zu sein. Die subjektive Bewertung der Famulatur mittels Schulnoten war überwiegend gut bis sehr gut (1,9±0,9).

Diskussion/Schlussfolgerung: Ihre Famulaturen wurden von Kölner Studierenden des 2. klinischen Semester überwiegend positiv beurteilt. Während die Wahl der Fachrichtungen zum Großteil unseren Erwartungen entsprach, wählten überraschend viele Studierende Allgemeinmedizin für ihre (erste) Famulatur. Die Famulatur scheint eine Rolle bei der fachlichen Orientierung der Studierenden zu spielen. In weitergehenden Analysen der vorliegenden Daten wollen wir etwaige Zusammenhänge zwischen den erfragten Merkmalen und Einschätzungen identifizieren.