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Entwicklung eines Kommunikationstrainings für die Beratung zur Darmkrebsfrüherkennung
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Veröffentlicht: | 31. August 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Darmkrebs ist bei Frauen und Männern die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Da dem Darmkrebs meist langsam wachsende Adenome vorausgehen, kann eine Früherkennung Darmkrebs fast vollständig verhindern oder heilen [1]. Daher ist die Beratung über diese Früherkennungsmaßnahme bedeutsam, stellt ÄrztInnen aber vor eine kommunikative Herausforderung. Das 2013 erlassene Krebsfrüherkennungs- und registergesetz (KFRG) bestimmt, dass die BürgerInnen über Nutzen und Risiken der Krebsfrüherkennung informiert werden müssen, um eine informierte Entscheidung treffen zu können. Da viele ÄrztInnen unzureichend in Risikokommunikation ausgebildet sind, kann dies zu unnötigen Ängsten und Überdiagnosen bei Patienten führen [2]. Das entwickelte Kommunikationstraining soll ÄrztInnen einerseits zu einer adäquaten Beratung zur Darmkrebsfrüherkennung befähigen und zugleich effektiv in den ärztlichen Alltag integriert werden können. Dieses Projekt wird vom AOK Bundesverband gefördert.
Methoden: Die Entwicklung des Trainings orientierte sich an den Phasen des Kernzyklus [3]. Um das Training spezifisch auf den Bedarf der Ärzteschaft zuzuschneiden, wurden 11 HausärztInnen und GastroenterologInnen mittels leitfadengestützter Interviews zu Herausforderungen und Hürden im Beratungsgespräch zur Darmkrebsfrüherkennung als auch zu essentiellen Inhalten für das Training befragt. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurden Lernziele auf Grundlage des Nationalen Kompetenzorientierten Lernzielkatalogs Medizin (NKLM) definiert. Die Inhalte des Trainings basieren auf dem aktuellen Forschungsstand zur Darmkrebsfrüherkennung sowie Empfehlungen und Bewertungskriterien für evidenzbasierte Patienteninformationen [4], [5].
Ergebnisse: Es wurde ein eintägiges Kommunikationstraining mit 8 Unterrichtseinheiten zu Risikokommunikation, partizipativer Entscheidungsfindung und evidenzbasierten Kennzahlen zur Darmkrebsfrüherkennung für HausärztInnen konzipiert. Die methodische Umsetzung erfolgte durch videogestützte Gespräche mit Simulationspatienten und (Peer-)Feedback sowie interaktive Vorträge mit praktischen Übungen in Kleingruppen.
Diskussion/Schlussfolgerung: Es folgt die Pilotierung sowie Evaluation des konzipierten Kommunikationstrainings. Die Evaluation umfasst die Erhebung der selbstwahrgenommenen Kompetenz sowie Parameter zur Zufriedenheit und Erfolg der teilnehmenden ÄrztInnen.
Literatur
- 1.
- Robert Koch-Institut, Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. Krebs in Deutschland 2007/2008. 8. Ausgabe. Berlin: Robert-Koch-Institut; 2012.
- 2.
- Gigerenzer G, Gaissmaier W, Kurz-Milcke E, Schwartz LM, Woloshin S. Helping doctors and patients make sense of health statistics. Psychol Sci Public Interest. 2007;8:53-96. DOI: 10.1111/j.1539-6053.2008.00033.x
- 3.
- Kern, DE, Themas, PA, Howard, DM, Bass, EB. Curriculum development for medical education: a six-step approach. Baltimore: Johns Hopkins Univ. Press; 1998.
- 4.
- Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin. Die ,Gute Praxis Gesundheitsinformation'. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwesen. 2010;104:66-68. DOI: 10.1016/j.zefq.2009.12.018
- 5.
- Steckelberg A, Berger B, Köpke S, Heesen C, Mühlhauser I. Kriterien für evidenzbasierte Patienteninformationen. Z Ärztl Fortbild Qual Gesundhwesen. 2005;99:343–351.