Artikel
Die Diagnose der peripher-arteriellen Verschlußkrankheit – Etablierung eines interdisziplinären DOPS
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 31. August 2015 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung/Einleitung: Die Prävalenz der pAVK (peripher-arteriellen Verschlußkrankheit) ist weltweit um 23% in den Jahren 2000 bis 2010 angestiegen, unabhängig von Bevölkerungsfaktoren wie z.B. dem Einkommen, so dass sich hieraus eine dringende Notwendigkeit für die medizinische Ausbildung in der Diagnosestellung einer pAVK ergibt. Um ein hohes Kompetenzniveau anhand der FAIR-Prinzipien zu erreichen, wurde an der Medizinischen Fakultät Münster ein DOPS im 6. Semester etabliert und erstmalig evaluiert.
Methoden: In einem interdisziplinären Kurs, der durch Angiologen, Herz- und Gefäßchirurgen unterrichtet wird, baut das Gesamtkonzept auf verschiedenen Elementen auf, die mit einer gemeinsamen Vorlesung beginnen, einem Blended-Learning in einer eLearning-Einheit fortgeführt werden und in einem supervidierten peer-peer-teaching Abschnitt mit Vorbereitung durch ein 15-minütiges Eigenstudium mündet.
Daran schliesst sich der DOPS am Patientenbett an, der die Pulsstatuserfassung, eine periphere Doppleruntersuchung, eine Indexberechnung und Beurteilung und die kommunikativen Kompetenzen umfasst. Diese Bestandteile sind im Rahmen einer Checkliste abzuprüfen und in einem direkten, zeitgleichen Feedback zu rekapitulieren.
Nach erfolgreicher Teilnahme erhält der Studierende ein Zertifikat über grundlegende Kenntnisse in der Gefäßdiagnostik.
Ergebnisse: Das neu integrierte DOPS erreichte in der Lehrevaluation der Studierenden als auch in der Feedbackrunde der Dozenten eine hohe Akzeptanz. Die Evaluation der Lehre erbrachte im Wintersemester 2014/15 folgende summative Punktwerte: Mit einem Range zwischen 2 und 15 Punkten (maximale Punktzahl 15 bei 5 Icons mit je 3 erreichbaren Punkten) war der Mittelwert bei 9,7. Weibliche Studierende erreichten durchschnittlich höhere Punktwerte als männliche Geprüfte (10,4 versus 9,0).
Das formative Feedback wies 12% exzellente Demonstrationsergebnisse auf. 36% erreichten befriedigende Untersuchungsergebnisse in Technik, Bewertung und Kommunikation. 20% der Studierenden wurden mit einer hohen Kommunikationskompetenz beurteilt und 24% hinterliessen Dokumentationsbefunde über ihre Patientenuntersuchung. Diese waren gut strukturiert.
Bei 24% der im Selbststudium vorbereiteten Studierenden konnten konkrete Tips zur verbesserung ihrer Kompetenzen gegeben werden: Diese gliederten sich in technische oder Handhabungstips für das Dopplergerät (12%). 8% der Studierenden erhielten Ratschläge zur Kommunikationsverbesserung.
Leider waren 16% trotz Information über die Lehrplattform nicht ausreichend vorbereitet.
Diskussion/Schlussfolgerung: Konklusion: Präliminäre Ergebnisse unseres DOPS in der Gefäßdiagnostik belegen eine zufriedenstellende Akzeptanz der Lehrmethode bei Studierenden als auch Lehrenden. Das konkrete Feedback wurde hervorgehoben als notwendig zur Kompetenzentwicklung. Die Relevanz der pAVK und ihrer Diagnostik konnte besser dargestellt werden [1], [2], [3], [4].
Literatur
- 1.
- Harden RM, Laidlaw JM. Understanding basic educational principles. In: Essential Skills for a Medical teacher: An Introduction to teaching and learning in medicine. 1st ed. London: Churchill Livingstone Elsevier; 2012. Chapter 2.
- 2.
- Edmunds S, Brown G. Effective Small Group Learning. AMEE Guide No. 48. Med Teach. 2010;32(9):715-726. DOI: 10.3109/0142159X.2010.505454
- 3.
- Crosby JR, Hesketh EA. Developing the teaching instinct: 11: Small group learning. Med Teach. 2004;26(1):16-19.
- 4.
- Fowkes G, Rudan D, Rudan I, Aboyans V, Denenberg JO, McDermott MM, Norman PE, Sampson UK, Williams LJ, Mensah GA, Criqui MH. Comparison of global estimates of prevalence and risk factors for peripheral artery disease in 2000 and 2010: a systematic review and analysis. Lancet. 2013;382(9901):1329-1340. DOI: 10.1016/S0140-6736(13)61249-0