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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Das „flipped classroom“-Konzept: Team-based Learning als Vorlesungs-Alternative

Vortrag

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  • corresponding author presenting/speaker Jochen Brich - Neurologische Universitätsklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocV111

doi: 10.3205/14gma221, urn:nbn:de:0183-14gma2219

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Brich.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: In den letzten Jahren hat das Konzept des „flipped classroom“ (Wissensaneignung in der individuellen häuslichen Vorbereitung, Nutzung der Präsenzzeit zum aktiven Lernen durch vertiefende Diskussionen und Anwendungsübungen) als Alternative zum klassischen Frontalunterricht der Vorlesungen international zunehmend Beachtung gefunden. Zur Strukturierung der Präsenzzeit bietet sich das Team-based Learning (TBL) an, über das positive Effekte auf den Lernerfolg, verbesserte Problem-Lösungs-Fertigkeiten, bessere Kommunikationsprozesse und Teamwork-Fertigkeiten berichtet werden [1].

Methoden: Ab dem Wintersemester 2013/14 wurde das Konzept des „flipped classroom“ mit Hilfe von TBL-Einheiten umgesetzt. Die Studierenden eigneten sich das Wissen über die behandelten Themen mittels ausführlicher Foliensätze (bereitgestellt über eine Lernplattform) selbstständig an. Mit Hilfe der TBL-Methode konnten sie zunächst ihr Wissen und Verständnis individuell überprüfen und in ihrem Team diskutieren, ehe die Teamantworten dann im Hörsaal zwischen den Teams diskutiert und aufgelöst wurden. In einer Anwendungsübung konnte das vertiefte Wissen an einem klinischen Fall angewandt werden.

Ergebnisse: In der internen Abschlussevaluation wie auch in der offiziellen Semesterabschluss-Evaluation zeigte sich ein sehr gutes Ergebnis mit ausschließlich positiven Freitextkommentaren. Die im TBL anwesenden Studierenden konnten in den Fragen der Abschlussklausur, die sich auf in den TBL-Einheiten behandelte Themen bezogen, signifikant bessere Ergebnisse erzielen als Studierende, die nur mit den entsprechenden Folien gelernt hatten

Diskussion/Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass mit Hilfe des „flipped-classroom“-Konzeptes unter Anwendung der TBL-Methode komplexe Themen im Hörsaal mit Studierenden, die in Teams organisiert sind, sehr gut vermittelt werden können. Durch die vielen Möglichkeiten zur Diskussion mit den Kommilitonen und dem Dozenten können Denkfehler schnell erkannt und ausgebessert werden. Die erfolgreiche Anwendung in einem als „schwierig“ eingestuften Fach wie Neurologie legt nahe, dass dieses Konzept auch in anderen Bereichen der medizinischen Lehre erfolgreich eingesetzt werden kann.


Literatur

1.
Fatmi M, Hartling L, Hillier T, Campbell S, Oswald AE. The effectiveness of team-based learning on learning outcomes in health professions education: BEME Guide No. 30. Med Teach. 2013;35(12):e1608-1624.