Artikel
Kompetenzvermittlung in der Zahnmedizinischen Ausbildung – eine multizentrische Umfrage in Deutschland
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung/Einleitung: Ziel dieser Umfrage war es, die Einschätzung von Studierenden kurz Beendigung ihres Zahnmedizinstudiums in den Bereichen kommunikative Kompetenz, Team- und Lernkompetenz sowie Wissenschaftskompetenz zu ermitteln.
Methoden: Die Umfrage wurde an 11 geographisch gleichmäßig verteilten Standorten in Deutschland durchgeführt und basierte auf dem „Freiburger Fragebogen zur Erfassung von Kompetenzen in der Medizin“ (FKM). Er umfasste die Bereiche kommunikative Kompetenz (8 Items), Teamkompetenz (3 Items), Lernkompetenz (5 Items) sowie Wissenschaftskompetenz (4 Items). Analog zum FKM ist jedes Item von den Befragten zweimal zu bewerten: Zum einen die aktuell wahrgenommene eigene Kompetenz und zum anderen die aus Sicht der Befragten geforderte Kompetenz im späteren Berufsleben (fünfstufige Likert-Skala, 1=„in sehr hohem Maße“, 5=„gar nicht“).
Ergebnisse: Insgesamt nahmen 317 Studierende aus dem letzten klinischen Semester an der Umfrage teil (Rücklaufquote: 48–92%). Die Konsistenzkoeffizienten (Cronbach’s α) der Skalen zur Selbsteinschätzung lagen zwischen .7 und .85 und bezüglich des im Beruf geforderten Kompetenzniveaus zwischen .72 und .89. Die Mittelwerte der Skalen zur Einschätzung des im Beruf geforderten Kompetenzniveaus waren in allen Bereich signifikant niedriger als die Mittelwerte der Skalen zur Einschätzung des aktuellen Kompetenzniveaus (p<0,001; t-Test). Die größten Differenzen – operationalisiert als „standardized response means“ – zeigten sich in den Bereichen Teamkompetenz (1,34) und Lernkompetenz (1,27) gefolgt vom Bereich kommunikative Kompetenz (1,18). Am geringsten wurde die Differenz im Bereich Wissenschaftskompetenz (0,75) eingeschätzt. Die den Kompetenzbereichen entsprechenden Lernziele wurden an den befragten Standorten zu 19,6% vollständig, zu 55,4% teilweise und zu 25% gar nicht vermittelt.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die Auswertung der vorliegenden Umfrage zeigte, dass die abgefragten Kompetenzbereiche, die bislang in der zahnmedizinischen Ausbildung unvollständig curricular eingebunden sind, von den Studierenden selbst als defizitär eingeschätzt werden.