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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

CHANCE – Ein gemeinsames Masterprogramm von sechs europäischen Universitäten

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  • corresponding author Ursula Viktoria Wisiak - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Med. Psychologie und Psychotherapie, Graz, Österreich
  • Hans-Joachim Hannich - Universität Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • Jeannette Riedel - Universität Greifswald, Greifswald, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP07_09

doi: 10.3205/13gma292, urn:nbn:de:0183-13gma2922

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Wisiak et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In allen EU-Staaten ist Migration nicht nur über die Außengrenzen hinweg, sondern auch innerhalb eines Landes feststellbar. Neben der irregulären Immigration finden sich auch legale Migration sowie der Nachzug von Familienmitgliedern. Die Motive, sein Land zu verlassen, sind vielfältig; erwähnt seien politische, wirtschaftliche, religiöse und berufliche. Es migrieren jedes Jahr circa eineinhalb Millionen Menschen in die EU-Staaten. Auf das betroffene Land kommen verschiedenste Herausforderungen zu. Ein zentrales Aufgabengebiet, welches jedes Land dabei zu lösen hat, ist die gesundheitliche Versorgung der Migranten.

Ausgangssituation: Die Entscheidung, sein Heimatland zu verlassen, der Weg ins Zielland und der Aufenthalt in einem neuen Land bergen viele Belastungen. Aus biopsychosozialer Sicht ist die Gesundheit vieler Migranten, die oft schon mangels medizinischer Versorgung im Heimatland angegriffen wurde, einer weiteren Gefährdung ausgesetzt. Obwohl entsprechende medizinische Einrichtungen vorhanden sind, erschweren Sprachschwierigkeiten und Informationsmangel den Zugang zu diesen, wobei Maßnahmen zur Krankheitsprävention fast überhaupt nicht genutzt werden. All dies trägt dazu bei, dass der Gesundheitszustand von Migranten im Allgemeinen schlechter ist als bei der einheimischen Bevölkerung.

Projekt: „CHANCE – MSc in Migrant Health: Addressing New Challenges in Europe“ ist ein multilaterals Projekt des EU-Programms „Lebenslanges Lernen – Erasmus Higher Education“ [http://www.mighealth-unipecs.hu/chance]. Sechs europäische Universitäten – Donauuniversität Krems, Pavol Jozef Safarik Universität Košice, Medizinische Universität Graz, Medizinuniversität Greifswald, Universität East Anglia Norwich – entwickeln unter der Projektleitung von Prof. Dr. I. Szilard (Universität Pecs) ein Masterstudium. Das Studienprogramm ist in einem sechsteiligen Modulsystem aufgebaut und beinhaltet allgemeine Grundlagen zur Migrantengesundheit mit verschiedenen subjektorientierten Aspekten.

Die Schwerpunkte sind:

1.
Klinische Beurteilungskriterien
2.
Epidemiologie und Forschungsmethoden
3.
Umweltmedizin und Arbeitsmedizin
4.
Ökonomie und Gesundheitsökonomie
5.
Organisations- und Systemmanagement
6.
Psychosoziale Aspekte im Kontext von Kultur, Religion und Ethik

Als didaktische Grundlage dient Blooms Taxonomie; dabei wird Wissen vermittelt, es werden Einsicht und Verständnis gefördert und spezielle Fertigkeiten trainiert. Je zwei Module werden pro Semester an zwei verschiedenen Universitäten angeboten. Neben Eigenstudium und Praktika erfolgt ein Teil des Unterrichts über Präsenzzeit. Teilnehmer müssen eine medizinische oder psychosoziale Ausbildung zumindest auf dem Bachelor-Level haben. Die Unterrichtssprache ist Englisch.


Anmerkung

Dieser Beitrag wird in der Postersession P07 Kommunikative und soziale Kompetenz vorgestellt.