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Positionspapier der Arbeitsgruppe „Interkulturalität in der medizinischen Praxis“ der Akademie für Ethik in der Medizin
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Veröffentlicht: | 20. August 2013 |
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In der zunehmenden kulturellen Vielfalt der Patientinnen und Patienten, der Medizinstudierenden sowie der Mitarbeiter im Gesundheitswesen und in der Tatsache, dass kulturelle Differenz oft mit Ungleichversorgung einhergeht, zeigt sich beispielhaft die Bedeutung von interkulturellen Fragestellungen für das Gesundheitswesen. Aktuelle Untersuchungen und die Diskussionen im NKLM-Prozess zeigen, dass Lernziele zum Umgang mit dieser Vielfalt in der ärztlichen Ausbildung bisher jedoch nur vereinzelt vorhanden sind sowie fachlich und didaktisch unterschiedlich umgesetzt werden. Insbesondere ist auffällig, dass inhaltliche und methodische Mindeststandards für die Ausbildung sowie den Klinikalltag fehlen.
Die Arbeitsgruppe „Interkulturalität in der medizinischen Praxis“ der Akademie für Ethik in der Medizin konstituierte sich im Februar 2011 mit Mitgliedern aus verschiedenen Fachbereichen (Medizin, Pflege, Ethnologie, Theologie, Philosophie/Ethik, Pädagogik, Linguistik) aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. In mehreren Arbeitstreffen an verschiedenen Universitätsstandorten wurde in einem mehrstufigen Verfahren das Positionspapier mit dem Titel „Empfehlungen zum Umgang mit Interkulturalität in Einrichtungen des Gesundheitswesens“ erarbeitet.
Das Positionspapier mit 13 konkreten Thesen und dazugehörigen Erläuterungen richtet sich interdisziplinär an alle Lehrenden und Tätigen im Gesundheitswesen. In ihm werden verschiedene Mindeststandards bzw. Lernzielbereiche (wie Kulturmodelle, kulturelle Wahrnehmung, Entscheidungsfindungsprozesse, Rolle der Kommunikation etc.) konkret thematisiert. Das Positionspapier berücksichtigt dabei den aktuellen medizinethnologischen und medizinethischen Forschungsstand und richtet den Blick neben der medizinischen Aus-, Fort- und Weiterbildung auch auf organisationsethische und politische Aspekte.
Das Positionspapier soll einen Beitrag für den Diskurs in diesem Bereich bilden und unter anderem als Grundlage für weitere Entwicklungen in der medizinischen Lehre dienen. Es ist verbunden mit der Hoffnung, dass es die derzeitigen Diskussionen voranbringen und darüber hinaus zu disziplinübergreifenden Lernzielen und langfristig zu verbindlichen Standards im Gesundheitswesen führen kann [http://www.mfh-eu.net/public/files/european_recommendations/mfh_amsterdam_declaration_english.pdf], [1], [2], [3], [4], [5], [6], [7], [8], [9].
Literatur
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