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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Vergleich der Staatsexamensergebnisse der Regel- und Reformstudierenden an der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Vortrag

  • corresponding author Josefin Bosch - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung, Berlin, Deutschland
  • Asja Maaz - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung, Berlin, Deutschland
  • Tanja Hitzblech - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung, Berlin, Deutschland
  • Markus Stieg - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung, Berlin, Deutschland
  • Harm Peters - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung, Berlin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV15_04

doi: 10.3205/13gma238, urn:nbn:de:0183-13gma2382

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Bosch et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Der 1999 eingeführte Reformstudiengang der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der zu den problembasierten Medizinstudiengängen gehört, wurde kurz nach seiner Einführung evaluiert [1], [2]. Unberücksichtigt blieben dabei die Ergebnisse der Staatsexamina. Diese werden in der vorliegenden Studie im Vergleich zu den Ergebnissen der Staatsexamina des Berliner Regelstudiengangs untersucht. Hintergrund ist die Zielstellung der medizinischen Ausbildungsforschung, den Erfolg problembasierter Studiengänge zu quantifizieren.

Methodik: Die Gesamtstichprobe umfasst die Studierenden des Reformstudiengangs (pro Jahrgang ca. n=63) sowie des Regelstudiengangs (pro Semester ca. n 00). Die Ergebnisse der IMPP-Staatsexamensprüfung werden im Zeitraum seit dem ersten Absolventenjahrgang des Reformstudiengangs im Herbst 2004 bis zum Herbst 2012 untersucht (n=17 Prüfungszyklen). Die Daten der Prüfungsteilnehmer pro Semester werden in Abhängigkeit des Curriculums (Regel- vs. Reformstudiengang) mit Hilfe nicht-parametrischer Tests analysiert. Kriterien des Prüfungserfolgs sind der Anteil korrekt beantworteter Fragen im schriftlichen Prüfungsabschnitt, die Noten im mündlichen Abschnitt, die Gesamtprüfungsnote sowie der Anteil von Misserfolgen. Zusätzlich wird pro Jahr die Anzahl der Studierenden, die die Prüfung in der Regelstudienzeit abschließen (Referenzgruppe) ins Verhältnis zur Gesamtkohorte pro Jahr gesetzt und zwischen den Studiengängen verglichen.

Ergebnisse: Die vorläufige Analyse von 13 Prüfungszyklen ergibt, dass im Wintersemester- und Sommersemesterzyklus durchschnittlich n=30 bzw. n=19 Studierende aus dem Reformstudiengang sowie n=280 bzw. n=311 Studierende aus dem Regelstudiengang an der Prüfung teilnahmen. Für die Gesamtteilnehmer an einer Prüfung zeigen sich in den beiden Studiengängen vergleichbare Ergebnisse für den Anteil korrekt beantworteter Fragen im schriftlichen Teil (Regelstudiengang: 72,9%; Reformstudiengang: 73,9%) sowie für die Noten im mündlichen Teil (Regelstudiengang: M=2,08; Reformstudiengang: M=1,94). Auch die Gesamtprüfungsnote sowie der Anteil der Misserfolge entsprechen sich in den beiden Studiengängen. Der Anteil der Referenzgruppe an der Gesamtkohorte pro Jahr ist im Reformstudiengang (43%) größer als im Regelstudiengang (27%), bei gleichem Verhältnis der Gesamtprüfungsteilnehmer an der Gesamtkohorte (83%).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Berliner Reformstudierenden in der Staatsexamensprüfung genauso gut abschneiden wie die Regelstudierenden. Die Literatur dazu ist insgesamt heterogen [3], [4], [5], [6]. Weiterhin zeigt sich, dass ein größerer Anteil der Studierenden aus dem Reformstudiengang die Prüfung in der Regelstudienzeit abschließt (Referenzgruppe).


Literatur

1.
Burger W. The Berlin reformed medical curriculum at the Charite. Experiences with the first cohort. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz. 2006;49(4):337-343. DOI: 10.1007/s00103-006-1242-7 Externer Link
2.
Burger W, Frömmel C. Der Berliner Reformstudiengang Medizin Zielsetzung und erste Erfahrungen. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz. 2002;45(2):152-158. DOI: 10.1007/s00103-001-0359-y Externer Link
3.
Hartling L, Spooner C, Tjosvold L, Oswald A. Problem-based learning in pre-clinical medical education: 22 years of outcome research. Med Teach. 2010;32(1):28-35. DOI: 10.3109/01421590903200789 Externer Link
4.
Albanese MA, Mitchell S. Problem-based learning: a review of literature on its outcomes and implementation issues. Acad Med. 1993;68(1):52-81. DOI: 10.1097/00001888-199301000-00012 Externer Link
5.
Koh GC, Khoo HE, Wong ML, Koh D. The effects of problem-based learning during medical school on physician competency: a systematic review. CMAJ. 2008;178(1):34-41. DOI: 10.1503/cmaj.070565 Externer Link
6.
Newman M. A pilot systematic review and meta-analysis on the effectiveness of problem based learning: on behalf of the Campbell Collaboration Systematic Review Group on the effectiveness of Problem Based Learning. Newcastle upon Tyne: University of Newcastle upon Tyne; 2003.