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Untersuchungen zur Professionalisierungsbedürftigkeit der Handlungsaufgabe Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistentinnen/-en (MTLA) in der biomedizinischen Analytik
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Veröffentlicht: | 18. September 2012 |
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Die Biomedizinische Analytik stellt ein interdisziplinäres Fach zwischen Naturwissenschaft, Medizin und Technik dar. Der MTLA-Beruf unterliegt einem tief greifenden Strukturwandlungsprozess, welche in den vielseitigen Professionalisierungsbestrebungen zum Ausdruck kommt. Der Beruf scheint sich in einen wissenschaftlich basierten, mit Kompetenzzuwachs und Handlungsautonomie ausgestatteten Beruf zu transformieren. Die vorliegende Untersuchung hat zum Ziel, berufliche Handlungen zu erfassen und die Struktur des Handlungsproblems zu analysieren. Es ist von Interesse, mit welchen Kompetenzen die Berufsangehörigen bereits ausgestattet sind und mit welchen sie noch auszustatten wären. Schließlich soll die Frage beantwortet werde, inwiefern die Handlungsaufgaben überhaupt professionalisierungsbedürftig sind. Es wurde eine Befragung von MTLA (n=1376, Rücklaufquote 34%) sowie Leitfadeninterviews (MTLA, n=12; technische bzw. akademische Laborleitungen, n=11/10) im Sinne einer Methodentriangulation durchgeführt. Die berufstypischen MTLA-Aufgaben sind im gesamten Laborleistungsprozess zu finden, wobei der Kern der Handlung darin besteht, Laboruntersuchungen eigenverantwortlich zu planen, durchzuführen und Laborergebnisse zu validieren. Die Handlungsaufgaben können als professionalisierungsbedürftig eingeschätzt werden, allerdings wurde deutlich, dass die Befragten aufgrund der Ergebnisse z.B. im Umgang mit Fachliteratur ungenügend in den wissenschaftlichen Diskurs eingeübt sind, d.h. ihnen fehlt die Fähigkeit, die externe Evidence aufzusuchen, zu bewerten und zu nutzen. Nach Experteneinschätzung wird die monoberufliche Struktur infrage gestellt und darauf verwiesen, mehrere Qualifikations-/ Kompetenzebenen in Erwägung zu ziehen [1].