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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Kinder oder Karriere? – Wege und Motive junger Mediziner beim Berufseinstieg

Vortrag

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma082

doi: 10.3205/11gma082, urn:nbn:de:0183-11gma0827

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Paulmann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Vielfach wird der medizinische Nachwuchs bereits im Studium von Arbeitgebern umworben, die einem Arbeitskräftemangel frühzeitig begegnen wollen. Zugleich werden die Arbeitsbedingungen von Ärzten in der Krankenversorgung kritisch geprüft [1]. Vor diesem Hintergrund ist die Frage nach den Gründen für eine Stellenwahl, dem erfolgreichen Weg der Beschäftigungssuche und Motiven beruflicher Zufriedenheit aus Sicht der jungen Berufseinsteiger relevant.

Methoden: Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) führte 2010 in Kooperation mit INCHER (Kassel) eine Befragung über Studienbedingungen und Berufsverbleib von 307 AbsolventInnen durch. Die Rücklaufquote lag bei 54%. Zum Zeitpunkt der Befragung liegt das Ende des Studiums ca. 1½ - 2 Jahre zurück. Items über die Art der erfolgten bzw. erfolgreichen Bewerbung, die Gründe für die Wahl einer Stelle sowie die Motive beruflicher Zufriedenheit werden analysiert.

Ergebnisse: Rund 50% der Befragten gaben an, die erste Stelle nach dem Studium durch eigenständigen Kontakt zum Arbeitgeber gefunden zu haben, weniger als 20% durch eine Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle. Eine Verbindung zu der Einrichtung durch Famulatur und PJ ist dabei von großer Bedeutung. Fachliches Interesse, gute Möglichkeiten zur fachlichen Qualifikation und allgemeine Arbeitsbedingungen sind die am höchsten bewerteten Gründe für die Wahl der Stelle. Die Familienfreundlichkeit spielt (zumindest beim Berufseinstieg) eine untergeordnete Rolle. Gleichwohl wird die Möglichkeit, familiäre Aufgaben mit dem Beruf zu verbinden generell als wichtig erachtet und weist unter 18 Motiven, zusammen mit der fehlenden Zeit für Freizeitaktivitäten, die größte Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität auf.

Schlussfolgerung: Die Analyse der Ziele und Vorstellungen der Absolventen ergänzt bereits vorhandene Befunde [2]. Beim Berufseinstieg wiegen „fachliche“ Motive anscheinend stärker als „Rahmenbedingungen“. Vorhandene Erfahrungen aus der Studienzeit beeinflussen die Wahl der Arbeitsstelle.


Literatur

1.
Meißer M. Rosige Zeiten für Berufseinsteiger. Dtsch Ärztebl. 2010;43:A2082-2083.
2.
Jacob R, Heinz A. Berufsmonitoring Medizinstudenten: Bundesweite Befragung 201. Trier: Universität Trier; 2010. Zugänglich unter/available from: http://www.kbv.de/37141.html Externer Link