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Lernen in der Notfallmedizin - Motivation, Unterrichtsformate, Wissenstransfer
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Veröffentlicht: | 5. August 2010 |
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Fragestellung: Problemorientiertes Lernen (POL) gilt zwar allgemein als effektiv und motivationsfo?rdernd, ist aber nicht für alle Fächer in gleicher Form geeignet [1], [2]. Unser Ziel war es deshalb zu klären, wie verschiedene Unterrichtsformate in der Notfallmedizin von den Studierenden angenommen werden, ob durch POL die Motivation als Notfallmediziner tätig zu werden gesteigert wird und wie POL das notfallmedizinische Wissen beeinflusst.
Methodik: Es wurden standardisierte Fragebögen an 371 Studierende des 7. Semesters zu Beginn und am Ende des POL-Kurses Notfallmedizin der Medizinischen Fakultät Leipzig ausgegeben.Damit konnten Daten zur Einschätzung der Entwicklung der Notfallkompetenz, über eine beabsichtigte künftige Tätigkeit als Notfallmediziner und zur Einschätzung verschiedener Unterrichtsformen in der Notfallmedizin erhoben werden. Der statistische Vergleich der meisten Daten erfolgte mittels Student´s t-Test. Unterschiede zwischen den Lehrformaten wurden mit einer Varianzanalyse berechnet. Zur besseren statistischen Bearbeitung der Fragen wurden den Antwortmöglichkeiten auf einer 5-stufigen Likert-Skala Zahlen zugeordnet, um Mittelwerte (MW) und Standardabweichungen (SD) zu berechnen.
Ergebnisse: Die Rücklaufquote der Fragebögen lag bei 91,9% zu Kursbeginn (n=341) bzw. 78,4% am Kursende (n=291). Der Wunsch Notfallmediziner zu werden, wurde durch den Kurs nicht beeinflusst (MWprä=1,98±0,64 vs. MWpost=2,0±0,61; p=0.59).
Die selbst eingeschätzte Notfallkompetenz ist durch den Kurs deutlich gestiegen (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Betrachtet man die Lehrformate, dann gewinnt die Vorlesung im Verlauf des Kurses im Vergleich zu den Erwartungen der Studierenden an Bedeutung (MWprä=2,58±0,96 vs. MWpost=2,28±0,95; p<0.001). Das Tutorium zeigt im Kursverlauf keine Veränderung (MWprä=1,79±0,7 vs. MWpost=1,72±0,78; p=0.237). Die Meinung zum Wert von Praktika wird bestärkt (MWprä=1,24±0,49 vs. MWpost= 1,1±0,30; p<0.001). Bei den Lehrformaten werden Praktika im Vergleich zu den anderen Lehrveranstaltungen als geeigneter betrachtet (p<0.001, Vgl. Tutorium vs. Vorlesung p<0.001, Tutorium vs. E-Learning p<0.001). Lediglich zwischen dem E-Learning und der Vorlesung zeigen sich keine Unterschiede.
Schlussfolgerungen: Der POL-Kurs Notfallmedizin der Medizinischen Fakultät Leipzig führt zu einer subjektiven Verbesserung notfallmedizinischer Kompetenzen der Studierenden. Dabei ist nach Ansicht der Studierenden das Praktikum das beste Lehrformat. Die Motivation perspektivisch in der Notfallmedizin tätig zu werden, kann durch die Leipziger notfallmedizinische Lehre allerdings nicht beeinflusst werden.
Literatur
- 1.
- Vernin DT, Blake RL. Does problem-based learning work? A meta-analysis of evaluative research. Acad Med. 1993;68(7):550-563. DOI: 10.1097/00001888-199307000-00015
- 2.
- Harter C, Schellberg D, Möltner A, Kadmon M. Frontalunterricht oder interactive Gruppenarbeit? Ein Vergleich des Lernerfolgs und der studentischen Evaluation für das Fach Biochemie. GMS Z Med Ausbild. 2009;26(2):Doc23. Zugänglich unter: http://www.egms.de/static/de/journals/zma/2009-26/zma000615.shtml