gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Marburger Trainingseinheit Laparoskopische Chirurgie - Analyse des Progress-Tests

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Tobias Huber - Universität Marburg, Marburger Interdisziplkinäres Skills Lab, Marburg, Deutschland
  • Philip Rössler - Universität Marburg, Marburger Interdisziplkinäres Skills Lab, Marburg, Deutschland
  • Michael Völkner - Universität Marburg, Marburger Interdisziplkinäres Skills Lab, Marburg, Deutschland
  • Ina Beiter - Universität Marburg, Marburger Interdisziplkinäres Skills Lab, Marburg, Deutschland
  • Tjadana Arndt - Universität Marburg, Marburger Interdisziplkinäres Skills Lab, Marburg, Deutschland
  • Dorothee Rabenhorst - Universität Marburg, Marburger Interdisziplkinäres Skills Lab, Marburg, Deutschland
  • Sigmund Köhler - Universität Marburg, Klinik für Gynäkologie, gynäkologische Endokrinologie und Onkologie, Marburg, Deutschland
  • Uwe Wagner - Universität Marburg, Klinik für Gynäkologie, gynäkologische Endokrinologie und Onkologie, Marburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma125

doi: 10.3205/10gma125, urn:nbn:de:0183-10gma1256

Veröffentlicht: 5. August 2010

© 2010 Huber et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die laparoskopische Chirurgie gewinnt seit Jahren immer mehr an Bedeutung. Das Erlernen der Fähigkeiten die zum laparoskopischen Arbeiten benötigt werden, begrenzte sich bisher meistens auf die Assistenzarztzeit oder mit viel Glück auf das Praktische Jahr oder Famulaturen. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass es jedem Studenten in seinem Chirurgie-Tertial im Praktischen Jahr passieren kann, bei einer laparoskopischen Operation zu assistieren. Somit ist es naheliegend, Studenten in den Grundlagen der laparoskopischen Chirurgie auszubilden.

In Zusammenarbeit mit der Klinik für Gynäkologie am Universitätsklinikum Marburg wurde im Januar 2009 im Marburger Interdisziplinären Skills Lab ein Laparoskopieturm mit Pelvitrainer für das Training von Studenten aufgestellt.

Die daraufhin von Studenten erstellte Trainingseinheit wird seit dem SoSe 2009 jeden Freitag während des Semesters angeboten. Ein Tutor führt maximal vier Studenten zwei Stunden durch die Grundlagen der laparoskopischen Chirurgie.

Der genaue Ablauf und die einzelnen Übungen dieser Trainingseinheit wurden beim V. Skills Lab Symposium 2010 in Münster vorgestellt.

Seit dem WiSe 09/10 wird ein Progress Test mit den Studenten durchgeführt um die Verbesserung der Fertigkeiten zu messen.

Methodik: Als Progress Test verwenden wir eine Übung, die vorher Teil des Kurses war. Hierbei wird im Pelvitrainer ein Holzbrett eingespannt, auf dem verschiedene Schraubentypen eingedreht sind. Ein Haushaltsgummi soll nun in vorgegebener Reihenfolge um diese verschiedenen Schrauben gespannt werden.

Dabei soll möglichst genau, aber auch zügig gearbeitet werden. Deshalb ermittelt der Tutor sowohl die Zeit für die Bearbeitung der Aufgabe, als auch die Anzahl der Fehler, die dabei auftreten. Als Fehler werten wir das Berühren von Holz oder Schrauben, Nichteinhalten der Reihenfolge und das Verlieren, Verdrehen oder Beschädigen des Haushaltsgummis.

Darüber hinaus stellte sich für uns die Frage, ob sich Studienjahr, Geschlecht und Vorerfahrung mit Laparoskopischen Techniken auf die Ergebnisse des Progress-Tests auswirken.

Ergebnisse: Im Wintersemester 09/10 führten wir den Progress-Test mit 32 Teilnehmern durch, wobei sich die mittlere Bearbeitungsdauer von 269,44 s auf 159,33 s reduzierte. Die Fehlerquote nahm von durchschnittlich 12,53 vorher auf 6,73 nach dem Kurs ab. Auch die Standardabweichungen wurden geringer.

Wir führten zudem eine Analyse der Teilnehmer hinsichtlich Geschlecht, Studienjahr und Vorerfahrung mit Laparoskopischen Techniken durch. Hier zeigte sich ein deutlich höherer Anteil an weiblichen Teilnhemern (76%) und ein deutlich niedrigerer Anteil an PJ-Studierenden (3%). Nur 25% der Teilnehmer hatten Vorerfahrungen mit Laparoskopischen Techniken, wobei sich dies bei genauerem Erfragen immer auf die Kameraführung bezog, und somit das gleichwertige Abschneiden beim Progresstest erklärt.

Wir werden den Kurs im Sommersemester wieder mindestens wöchtlich im Marburger Interdisziplinären Skills Lab anbieten und erhoffen uns durch die größere Teilnehmerzahl eine noch genauere Auswertung der Daten.

Schlussfolgerung: Durch unseren Progress-Test konnten wir zeigen, dass die Marburger Trainingseinheit Laparoskopische Chirurgie sowohl Geschwindigkeit als auch die Präzision der Teilnehmer verbessert werden.

Wir plädieren darüber hinaus auch für eine weitere Verbreitung des Trainings laparoskopischer Fertigkeiten für Studenten.