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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Welche Zusammenhänge gibt es zwischen Auswahlgesprächen und dem Studienfortschritt im Modellstudiengang HannibaL?

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Agnieszka Dudzinska - Mediznische Hochschule Hannover, Studiendekanat, Hannover, Deutschland
  • Volker Paulmann - Mediznische Hochschule Hannover, Studiendekanat, Hannover, Deutschland
  • Kerstin Heil - Mediznische Hochschule Hannover, Studiendekanat, Hannover, Deutschland
  • Hermann Haller - Mediznische Hochschule Hannover, Studiendekanat, Hannover, Deutschland
  • Volkhard Fischer - Mediznische Hochschule Hannover, Studiendekanat, Hannover, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma87

doi: 10.3205/10gma087, urn:nbn:de:0183-10gma0873

Veröffentlicht: 5. August 2010

© 2010 Dudzinska et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: An medizinischen Fakultäten existieren seit 35 Jahren Erfahrungen mit besonderen Auswahlverfahren [1]. Seit dem Wintersemester 2006/07 führt die Medizinische Hochschule Hannover im Rahmen des Auswahlverfahrens der Hochschulen (AdH) im Studiengang Medizin Auswahlgespräche durch. Dabei werden 60% der Studienplätze nach Gesprächen mit Mitgliedern des Lehrkörpers der MHH vergeben. Ziel dieses Vorgehens ist - neben der Erweiterung des BewerberInnenspektrums - diejenigen Studierenden auszuwählen, die für ein Medizinstudium besonders motiviert und geeignet sind.

Methodik: Die bislang immatrikulierten drei Jahrgänge mit Auswahlgesprächen werden regressionsanalytisch daraufhin untersucht, ob der Hochschulzugang einen signifikanten Einfluss auf den Prüfungserfolg hat. Um über den kognitiven Bereich hinausgehend auch manuelle und kommunikative Fähigkeiten in die Analyse mit einzubeziehen, werden die im OSCE erzielten Ergebniswerte nach Hochschulzugang verglichen.

Als Indikator für die Studienmotivation wird des Weiteren untersucht, ob der Hochschulzugang bei der Teilnahme an Erst- bzw. Wiederholungsprüfungen eine Rolle spielt. Ferner werden studienbegleitende Umfragen hinsichtlich des motivationalen Aspekts ausgewertet sowie ein Vergleich der Annahmequoten der Studienplätze abhängig von der Teilnahme an Auswahlgesprächen angestellt.

Ergebnisse: Der Prüfungserfolg korreliert hoch mit der Abiturnote. Da diese aber auch den Zugang zu den Auswahlgesprächen dominiert, kann kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der Gruppe der Abi-Besten und der mit Auswahlverfahren festgestellt werden. Auch die Unterschiede in den Prüfungsleistungen des OSCE sind nicht statistisch signifikant.

Schlussfolgerungen: Zum jetzigen Zeitpunkt kann der Zugang zum Medizinstudium durch das AdH nicht als Prädiktor für besonderen Studienerfolg angesehen werden. Die Frage, ob die durch Auswahlgespräche an die Hochschule gelangten Studierenden besonders motiviert und geeignet für das Medizinstudium sind, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantwortbar. Bestätigt wird aber, dass diese Gruppe die Prüfungsleistungen eines Jahrgangs nicht gefährden [2]. Ob Studien- und Prüfungsleistungen für die Beurteilung des Erfolgs von Auswahlgesprächen als ausschlaggebend anzusehen sind, sollte diskutiert werden.


Literatur

1.
Hampe W, Hissbach J, Kadmon M, Kadmon G, Klusmann D, Scheutzel P. Wer wird ein guter Arzt? Verfahren zur Auswahl von Studierenden der Human- und Zahnmedizin. Bundesgesundheitsbl. 2009;52:821-830. DOI: 10.1007/s00103-009-0905-6 Externer Link
2.
Dudzinska A, Paulmann V, Fischer V. Student selection: Identifying a good doctor. First experiences at Hannover Medical School (MHH). Research in Medical Education - Chances and Challenges 2009. Heidelberg, 20.-22.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09rmeG5 Zugänglich unter: http://www.egms.de/static/de/meetings/rme2009/09rme41.shtml Externer Link