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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

10.11. bis 12.11.2006, Köln

"Biofeedback“ als "Lehrmittel“ im fächerübergreifenden Studentenunterricht

Poster Humanmedizin

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Köln, 10.-12.11.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06gma130

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gma2006/06gma130.shtml

Veröffentlicht: 23. Oktober 2006

© 2006 Mück-Weymann.
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Gliederung

Text

Mit Biofeedback-Techniken können psychophysiologische Vorgänge bzw. Parameter bewusst wahrnehmbar gemacht werden, für die wir an und für sich keine guten "Antennen“ haben (z.B. Herzfrequenz, Schweißdrüsenaktivität). Visuelle oder akustische Rückmeldungen (psycho-) physiologischer Funktionen bzw. Anpassungsprozesse können dem Anwender als Signale für Verhaltensmodifikationen dienen und werden bei Patienten therapeutisch eingesetzt um verschiedenste Störungen (z.B. Asthma, Migräne, Rückenschmerzen) zu behandeln. Das Lernen wird beim Biofeedback durch spezielle Instruktionen unterstützt (z.B. "suchen Sie sich eine Sitzposition, in der die Muskeln entspannt sind und Sie frei und tief atmen können“).

Im Unterricht kann der Einsatz von "Biofeedback“ dazu beitragen, StudentInnen - quasi spielerisch - die wechselseitigen Effekte von psychischen auf physische Zustände (et vice versa) anschaulich zu vermitteln. So lernen sie in einem solchen Setting etwa, welche merklichen Effekte selbst geringe "psychomentale Anspannung“ (z.B. „Lösen einer leichten Rechenaufgabe“) auf neurokardiale Steuerung (z.B. "Reduktion des kardialen Vagotonus“) oder periphere Gefäße (z.B. "Steigerung des peripheren Sympathotonus mit konsekutiver Vasokonstriktion“) haben kann. Diese Beobachtungen können in Hinsicht auf pathophysiologische Modelle (z.B. "Wie können psychomentale Prozesse die Genese oder Prognose von Herzerkrankungen beeinflussen?) vertieft werden.

Als "Nebeneffekt“ lernen die StudentInnen verhaltensmedizinische Behandlungsinstrumente und allgemeine Entspannungstechniken kennen, die auch der Stressbewältigung im eigenen studentischen und später beruflichen Alltag dienen können.

Im Vortrag werden verschiedene Einsatzfelder demonstriert und geeignete Lerninhalte zur Angewandten (Psycho-)Physiologie formuliert.