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HPV-Impfung für junge Frauen und Mädchen: ein Online Tool zur Unterstützung einer informierten Entscheidung
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Veröffentlicht: | 23. Februar 2016 |
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Hintergrund: Im Jahr 2008 wurde das LBI-HTA vom Deutschen AOK-Bundesverband beauftragt, eine Entscheidungshilfe zur HPV-Impfung für junge Frauen und Mädchen zu erstellen, welche seit Juni 2009 (ausschließlich) online verfügbar war. In den Jahren 2010 und 2011 wurden jeweils kleinere Aktualisierungen des Inhalts durchgeführt, Anfang 2014 erfolgte der Auftrag, ein neuerliches Update durchzuführen.
Methoden: Eine systematische Literatursuche zur Wirksamkeit und Sicherheit der HPV-Impfungen wurde im April 2014 durchgeführt. Für die Aktualisierung der epidemiologischen Angaben wurde nach aktuellen Daten auf relevanten Websites gesucht. Rund 100 neu identifizierte Volltexte boten zusammen mit 150 Literaturquellen aus den Vorarbeiten die Basis für die Entscheidungshilfe.
Ergebnisse: Die aktualisierte, vollständig überarbeitete und teilweise neu strukturierte Entscheidungshilfe ging im März 2015 online. Im Vergleich zur Vorversion wurde die Anzahl der Hauptinformationsseiten zu HPV bedingten Erkrankungen und zur HPV-Impfung verringert. Der Inhalt wurde dadurch nicht gekürzt (die Informationen sind jetzt durch Scrollen verfügbar). Neu ist auch die Visualisierung zur Frage „Wen schützt die HPV-Impfung wovor?“, welche durch die Abbildung von Mädchen/ Frauen die Orientierung ebenfalls (hier nach Altersgruppe und vorbestehendem HPV-Infektionsrisiko getrennt) erleichtern soll. Beibehalten wurde die abschließende Zusammenfassung, in welcher die Informationen nach der Relevanz für die Entscheidung bewertet werden können. Eine Evaluierung zur Nutzung und Akzeptanz der online Entscheidungshilfe liegt bislang nicht vor. Seit April 2015 ist die Entscheidungshilfe erstmals auch als LBI-HTA Projektbericht verfügbar. Neben detaillierteren Zusatzinformationen konnten die epidemiologischen Angaben erstmals auch um jene für Österreich ergänzt werden. Der Bericht wurde in den vergangenen 6 Monaten 135 Mal heruntergeladen (zu 70% aus Österreich). Die User sind hauptsächlich 3 Gruppen zuzuordnen (je ~20%): 1. Kliniker u.a. Gesundheitsdienstleister 2. Universitäten u.a. Forscher sowie 3. gesundheitspolitische Entscheidungsträger. Nur 10% entfallen auf Patienten(gruppen) bzw. die allgemeine Öffentlichkeit.
Schlussfolgerung: Die unterschiedlichen Zugänge der Informationsaufbereitung erreichen vermutlich unterschiedliche Zielgruppen, sodass dem Motto „gemeinsam informiert entscheiden“ nicht nur mittels Patienteninformation Rechnung getragen wird.