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EbM zwischen Best Practice und inflationärem Gebrauch
16. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 14.03.2015, Berlin

Suche nach epidemiologischen Daten in bibliografischen Datenbanken

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Tatjana Hermanns - Institut für Qualitaet und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
  • author Andreas Gerber-Grote - Institut für Qualitaet und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
  • author Sarah Mostardt - Institut für Qualitaet und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
  • author Siw Waffenschmidt - Institut für Qualitaet und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland

EbM zwischen Best Practice und inflationärem Gebrauch. 16. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 13.-14.03.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15ebmP10d

doi: 10.3205/15ebm077, urn:nbn:de:0183-15ebm0772

Veröffentlicht: 3. März 2015

© 2015 Hermanns et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Fragestellung: Für die Identifikation von deskriptiven epidemiologischen Daten können verschiedene Suchquellen herangezogen werden. Wenn öffentliche Quellen wie das Statistische Bundesamt oder RKI keine für die Bewertung wichtigen Daten beinhalten, kann in bibliografischen Datenbanken nach epidemiologischen Publikationen gesucht werden. Für eine solche Literaturrecherche ist bisher kein Standard beschrieben.

Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, eine sensitive, optimierte und präzise Suchsyntax (Filter) für MEDLINE zu identifizieren und bibliografische Datenbanken auf ihre Relevanz zu überprüfen.

Methoden: Zunächst wurde eine systematische Literaturrecherche nach relevanten systematischen Reviews (SR) durchgeführt. Die in diesen SR verwendeten Filter für die Suche nach epidemiologischen Daten wurden extrahiert. Für die Validierung der Filter bildeten die SR zusammen mit den darin eingeschlossenen epidemiologischen Publikationen und den für die Bestimmung der Zielpopulation relevanten epidemiologischen Publikationen aus den Dossiers der frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln das Testset. Danach wurden die Filter für die Datenbank MEDLINE validiert und bewertet. Außerdem wurde erfasst, wie viele Referenzen des Testsets aus bibliografischen Datenbanken stammen und in welchen Datenbanken sie zu finden sind.

Ergebnisse: Der Filter von Larney erreichte bei der Validierung mit 95,94% die höchste Sensitivität. Die höchste Präzision mit 3,07% erzielte der Filter von Royle. Die höchste Präzision bei einer Sensitivität über 80% (optimierter Filter) erzielte mit 0,96% der Filter von Jayawardena.

77,64% der Publikationen aus dem Testset konnten über eine Suche in MEDLINE identifiziert werden. In Kombination mit EMBASE konnten 85,32% des Testsets gefunden werden, wohingegen 13,72% der Publikationen nur über eine Handsuche auf den Websites von Kongressen und bestimmter Zeitschriften identifiziert werden können.

Schlussfolgerung: Der Filter von Larney kann für eine sensitive Suche nach epidemiologischen Daten in MEDLINE verwendet werden. Es konnte kein adäquater präziser oder optimierter Filter in Rahmen dieser Untersuchung identifiziert werden.

Bei einer Suche die auf Vollständigkeit angelegt ist, sollte eine Suche in MEDLINE und EMBASE durchgeführt werden. Für die präzise Suche kann auf MEDLINE zurückgegriffen werden. Zusätzlich sollte eine Handsuche auf den Webseiten verschiedener Kongresse bzw. Zeitschriften in Erwägung gezogen werden.