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Patienteninformationsbroschüren zum Thema Rauchen und Passivrauchen in der Schwangerschaft und im Wochenbett: eine kritische Analyse
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Veröffentlicht: | 23. März 2011 |
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Hintergrund: Die Risiken des Rauchens in der Schwangerschaft für Mutter und Kind und die Gefahren des Passivrauchens im Säuglings- und Kleinkindalter benötigen besondere Aufmerksamkeit. Die Motivation zum Rauchverzicht in der Schwangerschaft ist seitens der betroffenen Frauen vergleichsweise hoch und kann mittels Beratung, zum Beispiel anhand von schriftlichem Informationsmaterial, deutlich gesteigert werden. Das Beurteilen der Qualität der Informationen ist jedoch für Laien wie auch für Professionelle schwierig. Ziel dieser Arbeit ist es, von bestehenden Patientenbroschüren die qualitativ am besten geeignetste Broschüre zur Abgabe an Schwangere und Wöchnerinnen zu identifizieren.
Material/Methoden: Durch gezielte Recherche wurden 31 Broschüren zum Thema Rauchen und Passivrauchen in der Schwangerschaft und Wochenbett identifiziert. Nach einer ersten Selektion wurden sieben Broschüren mit dem Instrument „Check-In“ bewertet. Mithilfe des Instruments ist es möglich, Gesundheitsinformationen auf die Eignung als zuverlässige Entscheidungshilfen zu prüfen.
Ergebnisse: Fünf der sieben überprüften Broschüren erreichen das Prädikat „zu empfehlen als Hintergrundinformation“. Die Broschüre „Und wann hören Sie auf zu rauchen? Frau und Tabak“, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz, erfüllt die wissenschaftlichen Kriterien für evidenzbasierte Patienteninformationen am besten. Zwei der Broschüren sind nicht zu empfehlen. Keine der überprüften Broschüren konnte das Prädikat „zu empfehlen als Entscheidungshilfe“ erreichen. Schwachpunkte der Broschüren sind Angaben der wissenschaftlichen Quellen und zu Gültigkeitsvermerken sowie zur Unabhängigkeit und Interessenneutralität betreffend Finanzierung.
Schlussfolgerung/Implikation: Die Broschüre „Und wann hören Sie auf zu rauchen? Frau und Tabak“ ist zur Abgabe an Schwangere und Wöchnerinnen zu empfehlen. Das Instrument „Check-In“ konnte als geeignetes Instrument zur Beurteilung des überprüften Informationsmaterials identifiziert werden.
Literatur
- 1.
- Sänger S, Lang B, Klemperer D, Thomeczek C, Dierks M. Manual Patienteninformation. Empfehlung zur Erstellung evidenzbasierter Patienteninformationen. Schriftenreihe ÄZQ Band 25. 2006. Available from: http://www.aezq.de/edocs/pdf/schriftenreihe/schriftenreihe25.pdf [10.08.09]
- 2.
- Sänger S. Instrument zur Qualitätsbewertung von gedruckten und elektronischen Gesundheitsinformationen Anwendungsbeschreibung. 2004. Available from: http://www.patienten-information.de/patientenbeteiligung/check_in.pdf/view [21.09.2010]
- 3.
- Köpke S, Berger B, Steckelberg A, Meyer G. In Deutschland gebräuchliche Bewertungsinstrumente für Patienteninformationen – eine kritische Analyse. Zeitschrift für ärztliche Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen. 2005; 99:353-7.