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102. Jahrestagung der DOG

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e. V.

23. bis 26.09.2004, Berlin

Über diesen Kongress

Sehr verehrte Kolleginnen, sehr geehrte Kollegen,
im Namen der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft möchten wir Sie herzlich zur 102. Jahrestagung der DOG vom 23.9. bis 26.9.2004 in das Berliner Congress Centrum (bcc) am Alexanderplatz einladen.

Dies neue Kongresszentrum im Zentrum Berlins ist inzwischen weiter ausgebaut und bietet zusammen mit zusätzlichen Raumressourcen einen angemessenen Rahmen für unser wissenschaftliches Programm und die zentral präsentierte Industrieausstellung.

In diesem Jahr lautet das Schwerpunktthema der Tagung:
Evidenzbasierte Medizin, Anspruch und Wirklichkeit

Evidenzbasierte Medizin ist definiert als der vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen wissenschaftlichen Evidenz als Basis für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten. Dies bedeutet im klinischen Alltag, Ergebnisse aus systematischer klinisch relevanter Forschung zu Grundlagen, Diagnostik und Therapie zu kombinieren mit individueller klinischer Expertise, d. h. mit ärztlicher Erfahrung und klinischer Praxis, dabei aber auch die besondere Situation des Patienten mitfühlend bei der klinischen Entscheidungsfindung zu berücksichtigen.

Diese Beschreibung hilft zu klären, was evidenzbasierte Medizin ist und was sie nicht sein soll: sie ist keine Rechtfertigung für Kochbuchmedizin mit Einheitsrezepten, schon gar nicht im Sinne einer Versorgungsrationierung zur Schonung der Finanzen von Staat und gesetzlicher Krankenversicherung. Ohne das Einbeziehen klinischer Erfahrung riskiert man bei ärztlichen Entscheidungen alleine aufgrund von Evidenz fehlgeleitet zu werden, weil selbst exzellente Forschungsergebnisse für den individuellen Patienten nicht anwendbar oder unpassend sein können. Andererseits kann man ohne die Berücksichtigung aktueller externer Evidenz leicht zum Nachteil des Patienten veraltetem Wissen folgen.

Wir laden Sie ein, sich im Rahmen der 102. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft über die Methodologie der evidenzbasierten Medizin zu informieren und sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wieweit sich für unser Fachgebiet der Anspruch auf evidenzbasierte Medizin in Wirklichkeit umsetzen lässt. Weiterhin spannen wir den Bogen zu den Anwendungen der evidenzbasierten Medizin wie Leitlinien und wissenschaftlich fundiertem Qualitätsmanagement in Klinik und Praxis. Gerade letzteres gewinnt bei der aktuellen Diskussion um die derzeitige erhebliche Strukturveränderung des Gesundheitswesens zunehmend an Gewicht, wobei Fragen nach dem Instrumentarium des Qualitätsmanagements, den gesetzlichen Vorgaben zur Qualitätssicherung und dem zunehmenden Anspruch von Patienten und Öffentlichkeit auf Transparenz im "Anbieterwettbewerb" im Vordergrund stehen.

Außerdem bietet das wissenschaftliche Programm einen Überblick über Neues und Wichtiges in der Augenheilkunde, nicht zuletzt auch durch Symposien und Updates der Sektionen in der DOG und der Gesellschaften der Spezialgebiete. Um den wissenschaftlichen Austausch lebendig zu gestalten, werden alle Beiträge, auch die Referate, diskutiert. Zusätzlich vermitteln Kurse und Wetlabs praktisches und praxisnahes Training.

Ein besonderes Anliegen der DOG ist es, im Sinne ihrer Gründungsväter auch ein internationales Forum von Forschung und Gedankenaustausch zu sein, bei dem der Kontakt mit der französischen, der britischen, der italienischen und der tschechischen ophthalmologischen Gesellschaft sowie zahlreichen Teilnehmern aus den mittel- und osteuropäischen Ländern und internationalen Gästen besondere Aufmerksamkeit erfährt.

Die Jahrestagung bietet wiederum auch die Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen zwischen und nach den wissenschaftlichen Sitzungen und zu geselligem Beisammensein mit dem besonderen Höhepunkt des Festabends am Samstag im Oldtimerzentrum "Meilenwerk".

Es bleibt das Anliegen des DOG-Präsidiums, auch im neuen kompakten Kongresszentrum den Kontakt der Kongressteilnehmer mit der Industrie und deren Aktivitäten weiter zu verbessern. Die Präsentation der Fortschritte bei Geräteentwicklung, Instrumententechnik, Medikamenten und der wissenschaftlichen Literatur sind wesentlicher Bestandteil des Kongresses. Dabei hilft in Zeiten knapper Ressourcen die vertrauensvolle Kooperation zwischen wissenschaftlicher Fachgesellschaft und Industrie, Neuerungen auch in der Industrieausstellung entsprechende Aufmerksamkeit zu verschaffen. Der Vorstand der DOG ist der Industrie außerordentlich dankbar, dass sie unsere Tagung wiederum finanziell unterstützt und auch mit ihrer Präsentation dazu beiträgt, umfassend über innovative Entwicklungen unseres Faches zu informieren.

Wir möchten Sie herzlich zur 102. Tagung der DOG nach Berlin einladen und freuen uns auf Ihr Kommen.

PD Dr. med. Klaus Dieter Lemmen
Düsseldorf
Präsident der DOG
Prof. Dr. med. Michael H. Foerster
Berlin
Vizepräsident der DOG