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Neue Standards für die Diagnostik und Therapie des „Trockenen Auges“ – Dry Eye Disease (inkl. Diskussion)
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Veröffentlicht: | 3. Juni 2016 |
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Die Meibom-Drüsen-Dysfunktion ist der wichtigste Risikofaktor des Trockenen Auges. Ihre Prävalenz liegt auch in Europa bei 55%.
In der Abklärung des Trockenen Auges ist die Kooperation mit dem Dermatologen dringend angeraten. Daneben ist oftmals das Tragen von Kontaktlinsen ein Risikofaktor des Trockenen Auges und bedarf der Analyse.
Zur Diagnostik des Trockenen Auges stehen neuerdings der Riboflavin-Test und der MMP-9 Test zur Verfügung. Mit Hilfe der verschiedenen Techniken der Meibographie lässt sich die Morphologie der Meibom-Drüsen darstellen und der Grad des gland drop out bestimmen. Die Dicke der gespreiteten Lipidschicht des Tränenfilms kann über Interferenzbilder abgeleitet werden. Das Lipiview-System erlaubt eine zuverlässige Dickenmessung dieser Filme.
Die Basis der Therapie des Trockenen Auges ist weiterhin die Substitutionstherapie. Die Auswahl der Präparate sollte nach der Wirkstoffgruppe der oberflächenaktiven Substanz erfolgen. Oftmals ist daneben eine anti-inflammatorische Therapie mit Cortison, Cyclosporin-A oder Omega-3 Fettsäuren erforderlich.
Therapeutisch kann außerdem die automatisierte thermodynamische Therapie (Lipiflow-Sytem) eingesetzt werden, um obturierte Meibom-Drüsen langfristig zu eröffnen.