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28. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

11.06. - 13.06.2015, Leipzig

Grenzen und Individualisierung der anti-VEGF Therapie

Meeting Abstract

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  • Stephan Michels - Stadtspital Triemli, Augenklinik, Zürich, Schweiz

28. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Leipzig, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocH 2a.4

doi: 10.3205/15doc005, urn:nbn:de:0183-15doc0054

Veröffentlicht: 9. Juni 2015

© 2015 Michels.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Evaluation der anti-VEGF Behandlungsstrategien bei neovaskulärer AMD.

Methode: Vergleich verschiedener Therapiestrategien in Hinblick auf Evidenz, funktionelle und anatomische Ergebnisse, Aufwand und Nutzen für den Patienten und Umsetzung in der Praxis.

Ergebnis: Monatliche intravitreale Behandlungen haben sich trotz höchster Evidenz nicht als Standardbehandlung durchgesetzt. Treibende Faktoren hierfür waren die erhebliche Belastung für Patienten und Ärzte, die Sorge einer Überbehandlung, die Möglichkeiten der verbesserten Bildgebung – im speziellen der optischen Kohärenztomographie (OCT) – und ökonomische Aspekte. Die sogenannte PRN (pro re nata) Behandlung wurde rasch zur Standardbehandlung. Bei monatlichen Kontrollen und strengen Wiederbehandlungskriterien können klinisch vergleichbare Ergebnisse zur monatlichen Behandlung erreicht werden. Auf Grund verschiedener Faktoren ist in vielen Ländern keine strikte PRN Behandlung möglich gewesen. Entsprechend sind in vielen „real life“ Studien die Ergebnisse prospektiver PRN Studien nicht reproduzierbar. Die Erkenntnis der Chronizität der Erkrankung unter anti-VEGF Behandlung, die Schwierigkeit monatliche Kontrollen aufrecht zu erhalten und die Erfahrung, dass Patienten in individuelle Rezidivmuster fallen, haben zur Entwicklung anderer Behandlungsstrategien geführt. Ziel der neueren Behandlungsstrategien ist es das individuelle Rezidivintervall zu finden und so die Anzahl an Injektionen und Kontrollen auf den Patienten anzupassen und zu reduzieren. Leider sind trotz aller Bemühungen nicht selten Fibrose und/oder eine Atrophie des retinalen Pigmentepithels die limitierenden Faktoren.

Schlussfolgerung: Die intravitreale anti-VEGF Behandlung hat sich in den letzten Jahren zur zunehmend individualisierten Therapie entwickelt, um die Anzahl von Injektionen und Kontrollen möglichst optimal an den Patienten anzupassen.