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Analyse sämtlicher Endophthalmitisfälle an der Universitäts-Augenklinik Graz im Zeitraum 1997–2011 (K)
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Veröffentlicht: | 5. Mai 2014 |
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Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Studie ist die Darstellung und Analyse sämtlicher infektiöser Endophthalmitisfälle, welche im Zeitraum von 1997 bis 2011 an der Universitäts-Augenklinik Graz diagnostiziert wurden.
Methode: Hierfür wurden im ersten Schritt die elektronischen Daten nach dem Stichwort Endophthalimitis durchsucht, um hiernach die analogen Krankenakten zu analysieren.
Ergebnisse: Insgesamt konnten von 128 elektronischen Treffern 122 Patientenakten ausgewertet werden. Von diesen waren 36 (29,5%) endogen (davon in 4 Fällen mit beidseitiger Endophthalmitis), 78 (63,9%) postoperativ, 6 (4,9%) posttraumatisch sowie 2 (1,6%) per continuitatem verursacht. Von den postoperativen waren 16 (24,6%) nach einer Vitrektomie, 15 (23,1%) nach einer IVOM und 7 (10,8%) Fälle nach anderen Operationen verursacht. Von den postoperativen Endophthalmitisfällen nach Kataraktoperation wurden insgesamt 27 (41,5%) an der Universitäts-Augenklinik Graz operiert, wodurch sich für den Zeitraum 1997 bis 2011 eine Inzidenz von 0,56‰ ergibt. Nach Einführung von Cerfuroxim im Jahre 2007 ergab sich eine Inzidenz von 0,08‰. Insgesamt wurde 109-mal ein intraokulärer Erregernachweis versucht (Vorderkammerpunktion 52-mal, GK-Punktat 57-mal), von den 54 (49,5%) Proben positiv waren. Bei 9 Mischinfektionen wurden insgesamt 75 Erreger nachgewiesen: koagulaseneg. Streptokokken waren hierbei mit 28 (37,3%) Nachweisen am häufigsten, gefolgt von Streptokokken (18; 24,0%), Staph. aureus (12; 16,0%), gramneg. Stäbchen (8; 10,7% hiervon 4; 5,3% Pseud. aeruginosa) sowie grampos. Stäbchen (3; 4,0%). In 6 (8,0%) Fällen lag eine Pilzendophthalmitis vor. Der Visus lag zum Zeitpunkt der Endophthalimitis in 4.0% zwischen 0.5 und 1.0 Snellen Äquivalent, in 7,9% zwischen 0.1 und 0.4, in 77,0% zwischen LE und 0.05, in 7,9% bei KLE und in 3,2% wurde kein Visus bestimmt. Zum Zeitpunkt der letzten Visusbestimmung in 13,5% zwischen 0.5 und 1.0, in 32,5% zwischen 0.1 und 0.4, in 34,9% zwischen LE und 0.05, in 11,9% bei KLE und in 7,1% wurde eine Enukleation durchgeführt. Insgesamt wurde in 68 Fällen eine Vitrektomie durchgeführt, eine intravitreale Therapie in 71 Fällen. Eine Enukleation musste 9-mal durchgeführt werden.
Schlussfolgerung: Im Verlauf des untersuchten Zeitraumes zeigte sich eine Zunahme der absoluten Anzahl der Endophthalimitisfälle, was vor allem der Zunahme an intraokulären Eingriffe zuzuschreiben ist. Die Einführung von Cefuroxim konnte die Frequenz der postcat. Endophthalmitiden senken.