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26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

13. bis 15.06.2013, Nürnberg

Augenärztlicher Notfall

Meeting Abstract

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  • Nataliya Nehus - Amb. Augen OP + Diagnostik, Bremen

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 13.-15.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocO 7.1

doi: 10.3205/13doc078, urn:nbn:de:0183-13doc0785

Veröffentlicht: 18. Oktober 2013

© 2013 Nehus.
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Gliederung

Text

Bei Patienten mit Notfallsituationen am Auge, vor allem bei Glaukomanfällen, Entzündungen, Unfällen, unklaren Schmerzen oder plötzlichem schmerzfreien Sehverlust, ist das Praxispersonal oft erheblich überfordert. Man unterscheidet zwischen schmerzfreien und schmerzhaften Erkrankungen, sowie solchen mit oder ohne Sehverschlechterung. Schmerzen sind ein Symptom bei einer Erkrankung der äußeren und vorderen Augenabschnitte. Eine Erkrankung der Netzhaut oder Aderhaut ist in der Regel schmerzfrei, nur gelegentlich treten leichte/minimale Schmerzen auf. Die von außen erkennbaren Entzündungen am und im Auge („rote Augen“) beginnen in der Regel akut, machen meistens erhebliche Beschwerden und beeindrucken und beunruhigen den Patienten so sehr, dass er relativ schnell nach Hilfe fragt, auch wenn die Sehleistung des betroffenen Auges nur gering oder gar nicht beeinträchtig ist. Es kann sich um eine Entzündung des Tränensackes (Dakryophlegmone, Dakryozystitis), eine Lidentzündung (z.B. Hordeolum) oder eine Bindehautentzündung (Konjuktivitis) handeln. Eine Bindehautblutung (Hyposphagma) macht zwar keine Beschwerden und ist nicht behandlungsbedürftig, erschreckt den Patienten aber sehr, sodass in diesem Fall fast immer eine Vorstellung erfolgt. Bei Schmerz-Erkrankungen kann es sich entweder um eine schwerwiegende Erkrankung, aber auch lediglich um eine Neuralgie, ein Chalazion oder ein trockenes Auge handeln. Wichtig ist es daher vor allem, die schwerwiegenden Fälle wie zum Beispiel einen Glaukomanfall oder eine postoperative Endophthalmitis zu erkennen und nicht warten zu lassen. Solche Situationen bedeuten sofortige Einbestellung des Patienten zur entsprechenden Behandlung. Viele ernste Augenerkrankungen wie z.B. eine Netzhautablösung, eine Makulablutung bei feuchter Makuladegeneration, Arteriitis temporalis, venöse oder arterielle Verschlüsse verlaufen ohne nennenswerte Schmerzempfindungen. Augenunfälle sollen rechtzeitig behandelt werden. Vor allem bei Verätzungen wird oft vergessen sofort zu spülen. Perforationen benötigen die Abfrage nach einer Tetanusprophylaxe. Ophthalmologisches Assistenzpersonal ist vom ersten Patientenkontakt am Telefon bis zur Mitwirkung bei der Behandlung dabei, präsentiert die Praxis bei den Patienten und leistet eine kompetente Vorarbeit für den zuständigen Arzt.