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26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

13. bis 15.06.2013, Nürnberg

Die perioperative Hypeothermie: Relevanz, Prophylaxe, Therapie

Meeting Abstract

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  • Matthias Menzel - Klinikum der Stadt Wolfburg, Klinik für Anästhesie- und Intensivpflege, Wolfsburg
  • R. Grote - Klinikum der Stadt Wolfburg, Klinik für Anästhesie- und Intensivpflege, Wolfsburg
  • J. Radke - Klinikum der Stadt Wolfburg, Klinik für Anästhesie- und Intensivpflege, Wolfsburg

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 13.-15.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocAN 1.2

doi: 10.3205/13doc052, urn:nbn:de:0183-13doc0524

Veröffentlicht: 18. Oktober 2013

© 2013 Menzel et al.
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Gliederung

Text

Eine Körperkerntemperatur von unter 36,0°C ist als Hypothermie definiert. Eine einmalig erfasste Hypothermie der Körperkerntemperatur ist indikativ für die Kategorie: „Perioperativ Hypothermer Patient“.

Immer wenn es nicht gelingt auch nur eine milde Hypothermie zu vermeiden ist der Patient einem erhöhten Risiko perioperativer Komplikationen ausgesetzt:

Muskelzittern (Shivering) und erhöhtes Wundschmerzempfinden; Homöostasebeeinträchtigung wie Hypokaliämie, Thrombozytenfunktionsstörungen etc., Arrhythmien, instabile Angina pectoris, Myokardinfarkt, Herzstillstand, verlängerte Aufwachraumzeiten, erhöhte Inzidenz an Wundinfektionen und Wundheilungsstörungen.

Ab dem Zeitpunkt der Anästhetikagabe wird die zentrale Temperaturregulation im Hypothalamus beeinträchtigt. Das warme Blut des Körperkerns fließt in die wesentlich kälteren Extremitäten. Allein dieser Effekt der Wärmeumverteilung („Redistribution“) führt zu einem Abfall der Körperkerntemperatur von ca. 0,5–1,5°C. Daraus ergibt sich, dass die intraoperative aktive Wärmezufuhr erst beginnt, wenn der Wärmeverlust des Körperkerns bereits eingesetzt hat. Genau hier liegt die Rationale für das Konzept: „Pre Warming“ am OP-Tag.

Eigene Daten zeigen, dass eine aktive Vorwärmung des Patienten vor der Narkoseeinleitung die Hypothermierate signifikant senken kann (Tabelle 1 [Tab. 1]).

Weitere Einflussfaktoren wie der Zeitpunkt und die Art der Prämedikationsmedikation oder die Außentemperaturen außerhalb des OP-Bereichs am OP-Tag sind zu untersuchen. Die Hypotherrmierate ist ein Qualitätsindikator und sollte für die perioperative Qualitätskontrolle etabliert werden.