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20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

Zusammenhänge zwischen Versorgungskontinuität im ambulanten Bereich und Inanspruchnahme des stationären Versorgungssektors

Meeting Abstract

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  • Gunter Laux - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • Joachim Szecsenyi - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • Michel Wensing - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf464

doi: 10.3205/21dkvf464, urn:nbn:de:0183-21dkvf4642

Veröffentlicht: 27. September 2021

© 2021 Laux et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: In diesem Zusammenhang verstehen wir unter Versorgungskontinuität (Continuity of Care, COC) die medizinische Versorgung durch den gleichen Versorger über einen längeren Zeitraum. Viele Studien zeigen, dass die COC mit vielen positiven Aspekten der Patientenversorgung assoziiert ist, darunter größere Patientenzufriedenheit, geringere Kosten, geringere Mortalität und bessere klinische Outcomes, insbesondere im stationären Bereich.

Fragestellung und Zielsetzung: In der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) ist der an der HZV teilnehmende Patient verpflichtet, bei Beratungs-/Behandlungsbedarf immer zunächst seinen HZV-Hausarzt aufzusuchen. Naheliegend ist, dass dadurch die hausärztliche COC in der HZV höher ist. Dies soll mit geeigneten Maßzahlen beurteilt werden. Außerdem soll geprüft werden, ob – unabhängig von der HZV – die hausärztliche COC mit besseren Outcomes im stationären Bereich (Einweisungs- und Wiedereinweisungsraten, Vermeidbare Krankenhauseinweisungen) assoziiert ist.

Methoden: Die Fragestellungen werden mit Daten der AOK-Baden-Württemberg beantwortet (insgesamt über 1,76 Mio Patienten). Für die Messung der COC existieren international etablierte Maße. Um den Zusammenhang zwischen COC und den Zielgrößen angemessen einschätzen zu können, werden multivariable Modelle eingesetzt. Dadurch wird insbesondere für Alter, Geschlecht und Gesamtmorbidität der Patienten adjustiert.

Ergebnisse: Die HZV wirkt sich positiv auf die hausärztliche COC aus. Eine höhere hausärztliche COC steht mit besseren Outcomes im stationären Sektor im Zusammenhang. Letzterer Zusammenhang gilt auch unabhängig von der HZV. Die aufgedeckten Zusammenhänge sind statistisch signifikant und klinisch relevant.

Diskussion: Wird während der Veranstaltung stattfinden.

Praktische Implikationen: Eine Diskontinuität der Versorgung ist oftmals nicht zu vermeiden. Falls aber die Möglichkeit besteht, sollte die Kontinuität aufrechterhalten werden.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Der Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgungskontinuität unter Alltagsbedingungen sollte insgesamt mehr Aufmerksamkeit zukommen.