Artikel
Seelische Gesundheit am Arbeitsplatz Krankenhaus (SEEGEN) – Entwicklung einer komplexen Intervention
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 25. September 2020 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund und Stand der Forschung: Krankenhausbeschäftigte sind in ihrem Arbeitsalltag mit vielen Herausforderungen und Stress konfrontiert, was zu einer Beeinträchtigung von Gesundheit und Wohlbefinden führen kann. Evidenzbasierte Programme zur Verbesserung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens von Beschäftigten im Krankenhaus sind jedoch selten. Das Projekt „Seelische Gesundheit am Arbeitsplatz Krankenhaus” (SEEGEN) dient der Entwicklung und Testung einer komplexen Intervention, die aus kombinierten verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen für verschiedene Zielgruppen im Krankenhaus besteht, um arbeitsbedingten Stress bei Krankenhausmitarbeiter*innen zu reduzieren.
Fragestellung und Zielsetzung: SEEGEN hat die Entwicklung einer komplexen Intervention zum betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) im Krankenhaus (1. Projektphase: 2017-2019) und die Überprüfung der Wirksamkeit in einer clusterrandomisierten Studie (2. Projektphase: 2020–2021) zum Ziel. Die Fragestellung in der ersten Projektphase lautete: Wie können sinnvolle Interventionen für unterschiedliche Zielgruppen im Krankenhaus im Rahmen des BGM entwickelt werden? In diesem Vortrag werden das Konzept sowie die Grundgedanken verschiedener Einzelinterventionen vorgestellt. Ein weiterer Vortrag (SEEGEN – Entwicklung einer komplexen Intervention: Darstellung erster Ergebnisse aus der Pilotphase, Nr. 608) thematisiert die Ergebnisse dieser Pilotphase.
Methode: In der ersten Projektphase wurden verhaltens- und verhältnispräventive Interventionsbausteine zum BGM im Krankenhaus entwickelt und im Rahmen eines Pilotprojekts in der Anwendung getestet.
Ergebnisse: Insgesamt fünf Einzelinterventionen mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten konnten den Krankenhausmitarbeiter*innen während dieser ersten Projektphase angeboten werden: a) Gestaltungskompetenz für gesunde Arbeit, b) Dilemmakompetenz – schwierige Entscheidungen schaffen, ohne von ihnen geschafft zu werden, c) Stresspräventive Führungskompetenz, d) Vereinbarkeit von Beruf und Familie und e) Gesund bleiben im Beruf. Interventionen a), b) und c) thematisieren Inhalte für (obere) Führungskräfte, in den Seminaren d) und e) wird der Bezug zu den unterschiedlichen Lebensphasen des Berufslebens thematisiert.
Diskussion: Erfahrungen und Herausforderungen innerhalb des Umsetzungsprozesses einschließlich nötiger Anpassungen werden diskutiert.
Praktische Implikation: Die Ergebnisse der ersten Projektphase werden in der zweiten Projektphase genutzt, um die Interventionsbausteine im Rahmen einer clusterrandomisierten Wirksamkeitsstudie zu einer komplexen Intervention zu kombinieren sowie für eine Diskussion auf gesundheitspolitischer Ebene.