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Alter und Psoriasis – Erkrankungsschwere und Behandlungsverlauf aus dem Deutschen Patientenregister PsoBest
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Veröffentlicht: | 28. September 2016 |
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Hintergrund: Das deutsche Psoriasisregister PsoBest beobachtet seit 2008 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis bei Ersteinstellung auf ein Biologikum oder konventionelles Systemtherapeutikum für 10 Jahre unter Routinebedingungen. Ziel des Registers ist die Beurteilung von Langzeitsicherheit und -wirksamkeit verschiedener Therapeutika ohne die Einschränkungen einer klinischen Studie.
Fragestellung: Ziel der vorliegenden Studie ist die Beurteilung von Einschlusscharakteristika und Versorgungsverläufen der Patienten unter besonderer Berücksichtigung des Alters.
Methode: Insgesamt beteiligen sich deutschlandweit 64 Kliniken und 678 niedergelassene dermatologische Praxen am PsoBest-Register. Die Fragebogenerhebung erfolgt im Abstand von ca. 3 Monaten beim Facharzt und in postalischen Zwischenerhebungen unter volljährigen Patienten mit Psoriasis vulgaris bei Ersteinstellung auf ein konventionelles Systemtherapeutikum oder Biologikum.
Es erfolgte die Auswertung aller bis zum 30.06.2014 eingeschlossenen Patienten und deren bis dahin gemeldeten Folgevisiten. Der Versorgungsverlauf wurde sowohl in klinischen Parametern (Psoriasis Area and Severity Index, Body Surface Area) als auch in patientenberichteten Endpunkten (Dermatology Life Quality Index, Patient Benefit Index) in Subgruppen (Alter < 35 vs. 35-65 vs. 65 + Jahre) analysiert.
Ergebnisse: Von 3616 analysierten Patienten, waren 404 Patienten älter als 65 Jahre. In der Altersgruppe unter 35 wurden Biologika am wenigsten eingesetzt (p≤0,001). In den klinischen Parametern bei Einschluss unterschied sich die ältere Patientengruppe nicht von den jüngeren Gruppen (PASI 14,4, BSA 23,3), zeigte jedoch eine geringere Einschränkung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (DLQI 11,8/11,4/8,6, p≤0,001). Im Verlauf zeigten alle Gruppen vergleichbar schnelle (BSA 12,8 nach 3 Monaten) und anhaltende Erfolge (DLQI -Reduktion um 48,2/ 48,5/45,8% nach 6 Monaten). Dabei konnte bei älteren Patienten eine bessere PASI-Reduktion erreicht werden (48,2/56,0/57,0% nach 6 Monaten, absolut PASI 5,4/5,1/4,4, p≤0,01).
Diskussion: Dargestellt werden Zwischenergebnisse einer laufenden Langzeitstudie. Es kann nicht sichergestellt werden, dass alle Angaben bereits vollständig gemeldet wurden. Bei der Beurteilung der prozentualen Reduktion klinischer Parameter ist zu beachten, dass diese stark vom Ausgangswert abhängt, der innerhalb der Expositionsgruppen variiert.
Praktische Implikationen: Bei Einschluss unterschieden sich die Altersgruppen hinsichtlich ihrer Erkrankung. In kurzer Zeit konnten für alle Patientengruppen signifikante Verbesserungen in Krankheitsbild und Belastung erreicht werden, wobei ältere Patienteneinen günstigeren PASI-Verlauf zeigten.
In den kommenden Jahren wird das Register mittels einer Serie vertiefter Analysen potentieller soziodemographischer Einflussfaktoren auf Therapiepräferenzen, -ziele und –erfolge Evidenz zu differenziellen Versorgungsbedarfen und daraus folgend Hinweise zur Optimierung der Versorgungsroutine generieren.