gms | German Medical Science

14. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

7. - 9. Oktober 2015, Berlin

Netzwerken im demenzsensiblen Quartier – Evaluation des „Projektforum Lohbrügge“ als regionales, themenzentriertes Demenznetzwerk

Meeting Abstract

  • Aisha Meriel Boettcher - Hochschule für angewandte Wissenschaften, HAW-Hamburg, Competence Center Gesundheit, Hamburg, Deutschland
  • Annette Beyer - Hochschule für angewandte Wissenschaften, HAW-Hamburg, Competence Center Gesundheit, Hamburg, Deutschland
  • Ralf Schattschneider - Hochschule für angewandte Wissenschaften, HAW-Hamburg, Competence Center Gesundheit, Hamburg, Deutschland
  • Susanne Busch - Hochschule für angewandte Wissenschaften, HAW-Hamburg, Competence Center Gesundheit, Hamburg, Deutschland

14. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 07.-09.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP117

doi: 10.3205/15dkvf207, urn:nbn:de:0183-15dkvf2076

Veröffentlicht: 22. September 2015

© 2015 Boettcher et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Vorteile netzwerkorientierter und regionaler Ansätze für die Inklusion und die Unterstützung der Teilhabe von Menschen mit Demenz werden in einer Vielzahl aktueller Studien betont (z.B. KDA 2013). Das Modellvorhaben „Leben mit Demenz in Hamburg (LeDeHa)“ widmet sich der Entwicklung eines demenzsensiblen Modellquartieres im Hamburger Stadtteil Lohbrügge und zielt dabei unter anderem auf die Initialisierung eines regionalen Netzwerkes, des „Projektforums Lohbrügge“. Das „Projektforum Lohbrügge“ stellt ein Arbeitskreis vieler in der Region Lohbrügge professionell oder ehrenamtlich mit Menschen mit Demenz Tätigen dar und soll durch monatliche Treffen eine nachhaltige Struktur der Kommunikation, Kooperation und Koproduktion in der regionalen, demenzassoziierten Arbeit gewährleisten. Dieser gemeinsame, vernetzte Ansatz birgt das Potenzial die Situation von Menschen mit Demenz, sowie deren An- und Zugehörige im Quartier verbessern.

Fragestellung: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit im themenzentrierten Demenznetzwerk „Projektforum Lohbrügge“ hinsichtlich Beziehungsdichte, -Qualität und –Nachhaltigkeit?

Methode: Zur Evaluation der Initialisierung und Entwicklung des Netzwerkes wird eine mixed-method Netzwerkanalyse durchgeführt. Inklusionskriterium ist eine Mindestzahl von 5/12 Teilnahmen an Treffen des „Projektforum Lohbrügge“ (N=16). Die Teilnehmenden werden gebeten eine Priorisierung der drei wichtigsten Netzwerkpartner zum Thema Demenz in der Region Lohbrügge vorzunehmen und werden anschließend gesondert zu jeder dieser Personen befragt. Die Befragung soll Dichte und Zentralität der Beziehungen, sowie weitere qualitative Merkmale (z.B. Ausprägung des Informationsaustausches, der Kooperation und der Koproduktion, sowie die erwartete Nachhaltigkeit der Beziehung) erheben und Potenziale und Herausforderungen für die weitere Netzwerkarbeit identifizieren. Die Datenerhebung erfolgt mittels strukturierter Interviews mit qualitativen und quantitativen Fragestellungen.

Ergebnisse: Die Erhebung wird zurzeit analysiert, die Ergebnisse werden im Rahmen der Tagung vorgestellt.

Diskussion: Die Netzwerkanalyse stellt eine innovative Methode für die Sozialwissenschaften dar (Stegbauer 2010), ihre Eignung für themenzentrierte Netzwerke wie das „Projektforum Lohbrügge“ ist Gegenstand aktueller Forschung. Das Potenzial dieser Studie besteht daher darin, Ergebnisse für die methodische Metaebene zu generieren. Dazu zählt die Frage, welche Vorteile und auch Einschränkungen sich aus dieser Form der Wissensproduktion ergeben.

Praktische Implikationen: Ebenso ist relevant, welchen Wert eine Netzwerkevaluation für die praktische Weiterentwicklung des Gegenstandsbereiches bereitstellen kann. Anhand der Ergebnisse werden Stärken und Schwächen sowie das Potential bestehender Zusammenarbeitsstrukturen diskutiert, um daraus Ansatzpunkte zur Optimierung der weiteren Arbeit zu identifizieren.