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14. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

7. - 9. Oktober 2015, Berlin

5 Jahren Peer Review bei der Initiative Qualitätsmedizin – Ergebnisse und Erfolgsfaktoren

Meeting Abstract

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  • Maria Eberlein-Gonska - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Zentralbereich Qualitätsmanagement, Dresden, Deutschland

14. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 07.-09.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV110

doi: 10.3205/15dkvf078, urn:nbn:de:0183-15dkvf0781

Veröffentlicht: 22. September 2015

© 2015 Eberlein-Gonska.
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Gliederung

Text

Das Peer Review legt den Fokus auf die kritische (Selbst-) Reflexion primär ärztlichen Handelns im Dialog mit Fachkollegen unterschiedlicher Fachdisziplinen und ggf. Berufsgruppen. Im Vordergrund steht das Prinzip der Selbstbestimmung, der Wille zu effektivem Lernen voneinander und das klare Engagement um der Sache, d. h. der Qualitätsverbesserung willen. In den vergangenen fünf Jahres ist es vor allem der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) gelungen, das Peer Review im deutschsprachigen Raum befördern.

Ziel der vorliegenden Studie ist die erstmalige Analyse aller Protokolle der IQM Peer Reviews und die Darstellung der erzielten Ergebnisse im zeitlichen Verlauf. Im Fokus stehen dabei inhaltliche Schwerpunkte von identifizierten Verbesserungspotentialen, Informationen zum organisatorischen Ablauf bis hin zur Zufriedenheit der besuchten Kliniken.

Methodisch erfolgte eine systematische, deskriptive Analyse aller Protokolle der im Zeitraum 2010 bis 2014 durchgeführten Peer Reviews sowie der Feedbackbögen der IQM Mitgliedskliniken, bei denen ein entsprechendes Verfahren stattfand.

Im Ergebnis wurden 294 der 304 geplanten Peer Reviews durchgeführt. Diese verteilten sich über die verschiedenen Trägergruppen und Krankheitsbilder. Das Verbesserungspotential seitens des Peer Teams wurde höher eingeschätzt als bei den Kliniken im Rahmen der Vorbereitung auf das Verfahren. Die inhaltliche Bewertung der zugrunde liegenden Analysekriterien zeigte unterschiedliche Trends auf. Positiv ist die Entwicklung bei der adäquaten und zeitgerechten Diagnostik und Behandlung, Verbesserungspotential hingegen besteht bei der umfassenden und schlüssigen Dokumentation. Weiterhin konnten pro Krankheitsbild medizinische Auffälligkeiten identifiziert werden, die für alle Mitgliedskliniken von Bedeutung sind. Bezüglich der Nachhaltigkeit des Verfahrens liegen erstmals Ergebnisse zu so genannten Re-Reviews vor, die Impulse in Richtung Struktur- und Prozessverbesserung gegeben haben. Erfreulich ist die kontinuierlich gestiegene Zufriedenheit der besuchten Chefärzte innerhalb des untersuchten Zeitraumes.

In der Zusammenschau aller vorliegenden Ergebnisse und Entwicklungen des Peer Review Verfahrens bei IQM hat sich dies in den letzten fünf Jahren dank klar vorgegebener Rahmenbedingungen, Strukturen und Unterstützungshilfen etabliert. Die Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer hat sich u. a mit der Veröffentlichung eines Curriculums Ärztliches Peer Review bewährt. Die Re-Reviews zeigen Impulse in Richtung Nachhaltigkeit des Verfahrens auf. Um diese Aussage mit Evidenz zu belegen, bedarf es einer Weiterentwicklung des Peer Review Verfahrens (nicht nur bei IQM) im Hinblick auf die wissenschaftliche Begleitforschung.