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Transfer von Forschungsergebnissen in die klinische Praxis. Systemtheoretische Konzepte am Beispiel von Screening für alkoholbezogene Störungen
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Veröffentlicht: | 6. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Die Problematik des Forschungstransfers in die Routinepraxis wurde in den letzten Jahren intensiv diskutiert. In diesem Beitrag werden Erkenntnisse aus der Systemtheorie für eine Barrierenanalyse bzgl. der fehlenden oder misslungenen Umsetzung von Forschungsergebnissen dargestellt.
Methoden: Theoretische Arbeit, die ausgehend von den "klassischen" Implementierungstheorien bisher wenig beachtete Aspekte der Versorgungsforschung mithilfe der Systemtheorie zu erklären versucht. Anhand des Beispiels von "Screening für alkoholbezogene Störungen" werden die zentralen Konzepte alltagsnah erläutert.
Ergebnisse: Für einen erfolgreichen Forschungstransfer in der klinischen Praxis als komplexem System müssten u.a. die folgenden Faktoren berücksichtigt werden: a) die Rolle von kontextuellen Bedingungen, b) die Wechselwirkung verschiedener Elemente und Subsysteme, c) die dynamische prozesshafte Natur von Systemen und d) die Selbstorganisation und Individualität von Systemen. Empirische Ergebnisse aus dem Bereich der Implementierung von Screening für alkoholbezogene Störungen in die Routinepraxis belegen die Relevanz dieser Aspekte.
Schlussfolgerung: Die Berücksichtigung der Komplexität von Alltagssituationen und der klinischen Praxis im Allgemeinen ist für die erfolgreiche Umsetzung von viel versprechenden Forschungsergebnissen unabdingbar. Die Systemtheorie bietet einen nützlichen Denkrahmen für die Diskussion verschiedener Implementierungsstrategien.