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Innovationsblockaden und Innovationschancen integrierter Versorgungsformen: Deutschland und die Schweiz im Vergleich
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Veröffentlicht: | 6. Oktober 2008 |
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Im deutschen wie im schweizerischen Gesundheitssystem gilt die Abschottung von Versorgungssektoren als wichtige Ursache für Ineffizienzen. Seit Mitte der neunziger Jahre wurden in beiden Ländern unterschiedliche Wege beschritten, um effizientere Versorgungsformen zu entwickeln. Die jeweiligen Innovationsbemühungen stoßen in beiden Gesundheitssystemen auf erhebliche Schwierigkeiten. Allerdings gibt es in beiden Ländern auch eine kleine Zahl von Projekten, die als erfolgreich anzusehen sind. Die Studie untersucht exemplarisch für die Zielgruppe multimorbider älterer Menschen, welche fördernden und hemmenden Bedingungen für die lokale Entstehung integrierter Versorgungsformen bedeutsam sind. Es werden erste Ergebnisse aus der laufenden Studie vorgestellt.
Mit einem Fallstudiendesign (Yin, 1994) werden im Ländervergleich die jeweiligen politischen Entwicklungspfade analysiert, die bisher beschritten wurden, um eine bessere Versorgungsintegration zu erreichen (Makroebene). Zum anderen werden Innovationsprozesse auf der lokalen Ebene der Versorgungspraxis betrachtet (Mikroebene). Exemplarisch wurden in beiden Ländern je vier Regionen ausgewählt, in denen sich Initiativen von Leistungserbringern, örtlicher Verwaltung und/oder Finanzierungsträgern zur Schaffung integrierter Versorgungsstrukturen finden ließen. Die Analyse erfolgt mithilfe empirischer Sozialforschungsmethoden (Dokumentenanalysen und halbstandardisierte Experteninterviews).
Erste Befunde zeigen ein breites Spektrum an Integrationsbemühungen für ältere multimorbide Menschen (z.B. schnittstellenbezogene (Übergangspflege), versorgungsproblembezogene (Demenznetz), aber auch übergreifende Netzwerke (Geriatrie-Verbund). Darüber hinaus findet sich eine „Entmischung“ von Diskussionen um Versorgungsintegration zwischen der Ebene des Managements (z.B. vertragspolitische Debatten um § 140 SGB V) und der Ebene der Versorgungspraxis (z.B. „runde Tische“ im Stadtteil).
Lokale Initiativen greifen oft nicht auf gesetzliche Neuerungen zurück. Bisherige Steuerungsversuche scheinen dementsprechend noch nicht ausreichend an die Bedarfe einer integrierten Altenversorgung anzuschließen.