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Versorgungsstrategie und Behandlungsergebnis von Patienten mit pathologischen Hüftfrakturen – Ergebnisse aus dem AltersTraumaRegister (DGU)
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2023 |
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Fragestellung: Das proximale Femur stellt eine häufige Lokalisation für Knochenmetastasen und damit auch für pathologische Frakturen dar. Das Behandlungsergebnis von Patienten mit derartigen Frakturen ist bisher nur unzureichend untersucht und deshalb unklar. Um das Outcome von Patienten mit pathologischen proximalen Femurfrakturen genauer zu analysieren, wurden Daten aus dem AltersTraumaRegister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (ATR-DGU) ausgewertet.
Methodik: Alle Patienten des ATR-DGU welche wegen einer Osteoporose induzierten oder pathologischen proximalen Femurfraktur in den Jahren 2016–2020 chirurgisch behandelt wurden, wurden in diese Analyse eingeschlossen. Für beide Gruppen wurde ein 2:1 Propensity Score Matching sowie eine multivariable Analyse durchgeführt.
Die Versterbensrate der Patienten im Rahmen des akutstationären Krankenhausaufenthaltes sowie innerhalb des 120 Tage Follow-up, die Mobilität der Patienten nach 7 bzw. 120 Tagen, die Art der Verlegung aus dem Krankenhaus sowie die Wiederaufnahme ins Krankenhaus innerhalb der ersten 120 Tage post Op wurden für beiden Gruppen (pathologische oder osteoporotische Fraktur) als Ergebnisparameter untersucht.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: 29.541 Datensätze konnten in die Auswertung eingeschlossen werden. Von den eingeschlossenen Patienten hatten 29.330 eine Osteoporose induzierte Fraktur und 211 Patienten eine pathologische Fraktur.
Die mulivariable Analyse zeigte keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen in Hinblick auf das Versterben der Patienten im Rahmen des akutstationären Aufenthalts, der Rate an Reoperationen während des initialen Aufenthalts, der Gehfähigkeit nach 7 Tagen und dem Entlassmanagement. Ebenso war die Gehfähigkeit der Patienten als auch die Rate an Wiederaufnahmen ins Krankenhaus innerhalb der ersten 120 Tage post Op ohne signifikanten Unterschied.
Bei Vorliegen einer pathologischen Femurfraktur war die Wahrscheinlichkeit für ein Versterben innerhalb von 120 Tagen jedoch signifikant erhöht (OR: 3,07; p 0,003). Ebenso zeigte sich, dass bei Vorliegen einer pathologischen per- oder subtrochantären Femurfraktur signifikant häufiger ein primärer endoprothetischer Ersatz durchgeführt wurde (p=0,002).
Die vorliegende Registeranalyse zeigte unterschiedliche Ergebnisse zwischen pathologischen und osteoporotischen Hüftfrakturen in Bezug auf die chirurgischen Behandlungsstrategien, die Zeitdauer bis zur Operation sowie in der Versterbensrate im mittelfristigen Zeitintervall. Die Komplikationsrate, angegeben durch die Wiederaufnahme ins Krankenhaus oder die Notwendigkeit einer Reoperation, als auch die Gehfähigkeit post Op blieben von der Ätiologie der Fraktur unbeeinflusst.