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Revisionseingriffe bei talaren osteochondralen Läsionen sind primären Knorpeltherapien hinsichtlich des postoperativen Ergebnisses nach 24 Monaten signifikant unterlegen – Daten aus dem KnorpelRegister der DGOU
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2022 |
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Fragestellung: Knorpeltherapien bei talaren osteochondralen Läsionen (OCT) haben sich aufgrund guter postoperativer Ergebnisse bewährt, jedoch sind auch Rezidiv-OCT beschrieben, die einen Revisionseingriff erfordern. Die vorhandenen Daten zu den klinischen Ergebnissen nach wiederholter Knorpeltherapie sind zum aktuellen Zeitpunkt begrenzt. Registerdaten ermöglichen mit ihrem multizentrischen Charakter und einer großen Datenmenge repräsentative Aussagen zum postoperativen Ergebnis nach rezidivierter OCT.
Methodik: In dieser retrospektiven Studie wurden die Daten des KnorpelRegisters der DGOU hinsichtlich Revisionseingriffen bei OCT mit vollständigem FAOS Schmerz Score nach 24 Monaten analysiert. Die beiden Gruppen wurden nach Bestätigung der Normalverteilung der Daten mittels zweiseitigem t-Test und einem Signifikanzniveau von p<0,05 verglichen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt wurden 301 Patienten in die Auswertung eingeschlossen, davon 76 Patienten mit Voroperation an der entsprechenden OCT (25,2%) und 225 Patienten mit primärer Knorpeltherapie (74,8%). Der durchschnittliche präoperative FAOS Schmerz-Score bei primären OCTs betrug 61,1 Punkte (SD 19,8) und stieg postoperativ um 20,5 Punkte (SD 22,5) an. Patienten mit rezidivierter OCT gaben mit durchschnittlich 61,2 Punkten (SD 22,3) ähnliche präoperative Werte im FAOS Schmerz Score an (p > 0,05), konnten 24 Monate postoperativ jedoch einen signifikant verminderten Anstieg um 13,8 Punkte (SD 19,9) verzeichnen (p = 0,035). Nach 24 Monaten wurde nach Revisionsoperationen mit durchschnittlich 73,1 Punkten (SD 21,0) somit ein signifikant niedrigerer FAOS Schmerz Score erreicht als nach primären Knorpeltherapien mit durchschnittlich 80,8 Punkten (SD 18,9) (p = 0,003).
Zwei Jahre postoperativ erreichen Patienten mit erneuter Knorpeltherapie bei rezidivierter OCT einen signifikant niedrigeren FAOS Schmerz Score und damit ein schlechteres klinisches Ergebnis als Patienten mit primärer Knorpeltherapie. Dies sollte bei der Aufklärung des Patienten bedacht werden. Der Einfluss verschiedener Knorpeltherapieverfahren auf das klinische Ergebnis nach Revisionsoperationen soll noch weiter analysiert werden, um die Therapie von Rezidiv-OCTs zu optimieren.