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Bessere Beugefähigkeit aber vergleichbare Zufriedenheit bei PS vs. CR Knie-TEP – 1-Jahresergebnisse einer prospektiv randomisierten Studie
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2022 |
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Fragestellung: Die Behandlung des hinteren Kreuzbandes (HKB) in der Knieendoprothetik wird immer noch unterschiedlich diskutiert. Für den HKB-Ersatz spricht die bessere Kinematik und Beugefähigkeit, gegen den HKB-Ersatz die Notwendigkeit der Präparation der Box, der zusätzliche Abrieb am Post-Cam Mechanismus und das mögliche Patella-Clunk-Syndrom.
Gibt es Unterschiede im Patienten-berichteten Ergebnis (PRO) und der Beweglichkeit nach posterior-stabilisierender (PS) vs. kreuzbanderhaltender (CR) Knie-TEP?
Methodik: In einer RCT wurden 140 Patienten eingeschlossen und erhielten eine PS oder CR Knie-TEP (Balansys, Mathys) ohne Patellaersatz. Präoperativ und 1 Jahr postoperativ wurden PRO (Oxford Knee Score (OKS), EQ-5D, Zufriedenheit), die Kniegelenksbeweglichkeit sowie Komplikationen erfasst.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die OP-Zeit war in der PS-Gruppe länger (MW 81 vs. 76 min, p=0,006). Innerhalb des 1. Jahres nach OP gab es in beiden Gruppen keine Revisionen. Es zeigte sich eine bessere Beugefähigkeit in der PS-Gruppe (MW 116° vs. 109°, p=0,001). Im Patienten-berichteten Ergebnis zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen: OKS MW 37,8 vs. 38,0, EQ-5D Index MW 0,83 vs. 0,88, Zufriedenheit MW 8,2 vs. 8,5 von 10.
Trotz etwas besserer Beugefähigkeit nach PS Knie-TEP im Vergleich zu CR zeigten sich keine Unterschiede im Patienten-berichteten Ergebnis. Insofern erscheint aus Patientensicht ein genereller HKB-Ersatz mittels PS Knie-TEP nicht erforderlich.