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Osteosynthese vs. Prothese bei geriatrischer proximaler Humerusfraktur – Vergleich der Komplikationsraten und des klinischen Outcomes
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2022 |
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Fragestellung: Ziel der Arbeit war es, Komplikations- und Revisionsraten sowie das klinische Outcome von geriatrischen prox. Humerusfrakturen (PHF) mit Beteiligung des anatomischen Halses versorgt mittels
offener Reposition und winkelstabiler Plattenosteosynthese (ORIF) vs. Implantation einer Schulterprothese zu vergleichen.
Methodik: In diese retrospektiven Fall-Kontroll-Studie wurden geriatrische Patienten (> 64 Jahre) mit einer PHF (Typ C nach AO), die entweder mittels ORIF oder Implantation einer Schulterprothese versorgt wurden eingeschlossen. Es wurden Komplikationen und Revisionen, sowie das klinische Outcome (DASH, CMS) evaluiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurden 59 Patienten (75.3 ± 5.5 Jahre) mit einem mittleren FU von 2.7 ± 1.7 Jahren eingeschlossen. 31 Patienten wurden mittels ORIF und 29 mittels Schulterprothese versorgt. Nach ORIF fanden sich signifikant mehr Komplikationen und Revisionen (32.6% vs. 7.1%, p = 0.023; 29.0% vs. 7.1%, p = 0.045). Das klinische Outcome wies hingegen keine signifikanten Unterschiede auf (ORIF vs. Prothese: DASH 39.9 ± 25.7 vs. 39.25 ± 24.5, p = 0.922; CMS 49.7 ± 29.2 vs. 49.4 ± 25.2, p = 0.731).
Die offene Reposition und winkelstabile Plattenosteosynthese von PHF Typ C bei geriatrischen Patienten weist signifikant höhere Raten an Komplikationen und Revisionen im Vergleich zur Versorgung mittels Schulterprothese auf. Somit sollte die Indikation zur Plattenosteosynthese in diesem Patientengut kritisch geprüft werden.