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Safe Zone für den Nervus interosseus posterior bei proximalen Radiuszugängen vom Gelenksspalt ausgehend
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Bei sämtlichen Zugängen zum proximalen Radius wird der Nervus interosseus posterior (PIN) meist nicht dargestellt und ist daher aufgrund seiner anatomischen Verhältnisse gefährdet.
Als Ziel der Studie soll eine Safe Zone bei proximalen Radiuszugängen definiert werden, um Nervenverletzungen zu vermeiden und um eine Korrelation des PINs zur Gelenksachse objektivieren zu können.
Methodik: Bei 50 oberen Extremitäten (OE) wurde jeweils ein Henry und ein Thompson Zugang durchgeführt. Bei weiteren 50 OE wurde je ein Kocher und Boyd Zugang durchgeführt.
Anschließend wurden die direkten Distanzen vom PIN (Ein- (EP) und Austrittspunkt (AP) im Musc. supinator) ausgehend zum radiokapitellären Gelenkspalt (RCJS) vermessen. {Henry/Thompson: EP-RCJS; Kocher/Boyd: AP-RCJS} Die Radiuslängenmessung (RL) erfolgte zuletzt.
Ergebnisse: Henry/Thompson: Der mittlere Abstand zwischen dem EP und dem RCJS betrug 25,2 ± 5,9 mm rechts und 24,7 ± 5,6 mm links in Supination, dies korrelierte positiv mit der RL.
Beim Kocher Zugang betrug die durchschnittliche Distanz zwischen dem AP und dem RCJS 60.3 mm in Supination und 62.7 mm in Pronation (range = 45-84,1 mm, t=11.911, df=49, p<.001). Die Abstände nahmen ebenso beim Boyd Zugang statistisch signifikant von durchschnittlich 62.9 mm in Pronation auf 60.2 mm in Supination ab (range = 47,5-93,8 mm, t=11.940, df=49, p<.001).
Conclusio: Folgende anteriore und dorsale Safe Zone des PINs am proximalen Radius vom RCJS ausgehend kann mit den vorliegenden Ergebnissen für die jeweiligen Zugänge definiert werden: EP = 20 mm und AP = 45 mm.